Pankraz Männlein, Verbandsvorsitzender der Berufsschul-Lehrkräfte
Bayern - pm (17.01.2022) Am Wochenende wurden für Bayern durch das RKI mehr als 10.000 Neuinfektionen gemeldet; die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 500,8. Positive Corona-Tests sind weiterhin Alltag an den beruflichen Schulen in Bayern. Zunehmend ist es die Omikron-Variante, die man dort festgestellt. Trotz Maskenpflicht und engmaschiger Tests müssen sich einzelne Schülerinnen bzw. Schüler, teilweise ganze Klassen sowie Lehrkräfte in Quarantäne begeben.
Obwohl im Falle einer positiven Testung eine ordnungsgemäße Meldung an die zuständige Gesundheitsbehörde erfolgt, dauert eine Prüfung und Nachverfolgung aufgrund der Überlastung der Gesundheitsämter sehr lange, was wiederum zu zusätzlichen Risiken an den beruflichen Schulen führt.
„Die Probleme sind grundsätzlich die gleichen wie im zurückliegenden Jahr. Es braucht nun endlich pragmatische Lösungen und eine entsprechende Flexibilität für unsere Schulen“, so der Vorsitzende des Verbands der Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Bayern, Pankraz Männlein.
Das Einzugsgebiet insbesondere der Berufsschulen in Bayern erstreckt sich oft über mehrere Landkreise, wodurch es gewissermaßen zu einem „Corona-Tourismus“ kommt. Die zu den Schulen anreisenden Schülerinnen und Schüler nutzen öffentliche Verkehrsmittel, bilden Fahrgemeinschaften und leben während ihrer Berufsausbildung nicht selten in Wohnheimen. Im Anschluss an den Unterricht kehren sie in ihren jeweiligen Landkreis, ihren Betrieb und ihre Familie zurück. Das Infektions- und Verbreitungsrisiko steigt dadurch enorm, insbesondere mit der hochinfektiösen Omikron-Variante.
Die Lehrkräfte an beruflichen Schulen erwarten deshalb adäquate Lösungen seitens des Dienstherrn. „Unsere Schulen benötigen mehr Flexibilität vor Ort und die Möglichkeit, situationsentsprechend in den Distanzunterricht wechseln zu können“, so der VLB-Landesvorsitzende.
Kultusminister Prof. Piazolo hat in der Vergangenheit immer wieder auch die Qualität des Distanzunterrichts an den beruflichen Schulen gelobt. Daher sollte man in der zu erwartenden schwierigen Situation dieses Unterrichtsformat großflächig zulassen.
„Politik und Bildungsverwaltung stehen in der Verantwortung, dass das Virus nicht von Landkreis zu Landkreis getragen wird. Will man das Infektionsgeschehen an den Schulen eindämmen bzw. niedrig halten, muss man jetzt beherzt handeln“, so Pankraz Männlein abschließend.