Landshut. Am Mittwoch, 26. September, findet um 17 Uhr im KLI- NIKUM ein Patientenforum zum Thema „Hirntod" statt. Veranstal- tungsort ist der Raum Hammerbach im Landshuter Klinikum. Professor Dr. Woischneck (Foto), Chefarzt der Klinik für Neuro- chirurgie, wird bei dieser Veranstaltung die neurochirurgisch relevanten Krankheiten, die zum Hintod führen können, erläutern. Prof. Woischneck will das Hirntodkonzept verständlich machen und zur Diskssuion stellen. - Die moderne Medizintechnik, von der man seit 1950 spricht, als die künstliche Beatmung einge- führt wurde, hatte zur Folge, dass Patienten einen Herz- oder Atemstillstand überleben konnten.
1959 beschrieben zwei französische Ärzte erstmals den Zustand eines irreversiblen Komas, bei dem das Gehirn durch Sauerstoffmangel zerstört worden war.
Einen nächsten, großen Schritt beging im Jahr 1968 die Harvard Medical School: die Anerkennung des irreversiblen Komas als neue Definition des Todes. Die bis dahin geltende Vorstellung, dass ein Mensch nur dann tot ist, wenn sein Herz und die Atmung irreversibel zum Stillstand gekommen sind, wurde aufgehoben. Die Entwicklung des Hirntodkonzeptes diente und dient der Entscheidung bestimmter Krankheitsverläufe, bei denen die Therapie im Sinne des Erkrankten nach ärztlicher Einschätzung beendet werden sollte, ein unmittelbarer Therapieabbruch aber nicht möglich ist. Solche Verläufe treten besonders nach Sauerstoffmangelzuständen des Gehirns, nach Schädelhirnverletzungen und Hirnblutungen auf.