v. l.: Maria Schatte, Mohamed Aly, Gerda Rau, Sabine Blaschke, Susanne Werner, Prof. Dr. Johannes Schmidt, Martin Dähne, Pfarrer Hans-Joachim Leßmann und Prof. Dr. Bruno Neu. Foto: Daniela Lohmayer
Landshut – pm (12.12.2022) Am vergangenen Samstag lud das zertifizierte Darmzentrum der LAKUMED Kliniken zum diesjährigen Darmgesundheitstag in den Sitzungssaal des Landratsamtes ein. In verschiedenen Kurz-Vorträgen gaben die Experten einen Einblick in die Arbeit des Zentrums sowie zahlreiche Informationen rund um die Diagnose und die Behandlung von Darmkrebs.
„Weltweit erkranken jedes Jahr 1,4 Millionen Menschen neu an Darmkrebs, allein in Deutschland sind es jährlich mehr als 60.000“, erklärte Prof. Dr. Johannes Schmidt, Chefarzt der Chirurgischen Klinik I am Krankenhaus Landshut-Achdorf, bei der Begrüßung. Ist eine Operation notwendig, werden die Betroffenen stationär im Krankenhaus aufgenommen.
Was die Patienten auf Station erwartet und auf welchen Ablauf sie sich einstellen können, erläuterte Susanne Werner, Pflegeleitung der Station 3C, im ersten Vortrag. Sie stellte außerdem das multiprofessionelle Team vor, welches sich tagtäglich um die Betreuung der Patienten kümmert. Dazu zählt auch der Sozialdienst, über den die Teamleitung Sabine Blaschke im nächsten Vortrag sprach. Der Sozialdienst steht den Patienten und deren Angehörigen beratend zur Seite. Er zeigt Unterstützungsmöglichkeiten auf, um eine lückenlose Versorgung nach dem Krankenhausaufenthalt zu gewährleisten, beispielsweise durch eine Anschlussheilbehandlung oder Reha-Maßnahme.
Im dritten Vortrag gingen Pfarrer Hans-Joachim Leßmann sowie die ehrenamtliche Mitarbeiterin Gerda Rau auf das seelsorgerliche Angebot am Krankenhaus Landshut-Achdorf ein. Das ökumenische Seelsorge-Team, bestehend aus dem evangelischen Pfarrer, der katholischen Pastoralreferentin Yvonne Achilles sowie sieben ehrenamtlichen Mitarbeitern, bietet Beistand und steht den Patienten und Angehörigen für vertrauensvolle Gespräche zur Verfügung.
Maria Schatte gab anschließend einen Einblick in ihre Arbeit als Stomatherapeutin. Sie erläuterte die unterschiedlichen Arten von vorübergehenden und dauerhaften Stomata, wie der künstliche Darmausgang genannt wird, und erklärte, worauf dabei zu achten ist. In diesem Zusammenhang stellte auch der Regional- und Gruppensprecher der Deutschen ILCO in Landshut, Martin Dähne, die Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs sowie deren Angehörige vor.
Prof. Dr. Bruno Neu, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Krankenhaus Landshut-Achdorf, sprach in seinem Vortrag über die endoskopische Entfernung von Frühkarzinomen. „Unser Ziel ist es, vorhandene Polypen im Rahmen der Vorsorge-Darmspiegelungen bereits im Vorstadium zu entfernen, damit sie sich gar nicht erst zu gefährlichen Karzinomen entwickeln können“, so Prof. Dr. Neu. Anhand von anschaulichen Beispielen zeigte er, wie bei endoskopischen Eingriffen abhängig von der Größe, Tiefe und Lokalisation des Polyps vorgegangen wird.
Im letzten Vortrag ging Prof. Dr. Schmidt schließlich noch auf die chirurgische Therapie bei Darmkrebs ein. „Die Chirurgie kommt dann zum Einsatz, wenn die konventionelle Therapie nicht mehr trägt“, erklärte er. Der Chefarzt erläuterte die Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie sowie der robotischen Chirurgie, welche am Krankenhaus Landshut-Achdorf praktiziert werden. „Als mehrfach zertifiziertes Zentrum sind wir an gewisse Qualitätsstandards gebunden, wovon unsere Patienten profitieren“, so Prof. Dr. Schmidt.
Im Anschluss an die Vorträge erhielten die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Experten ins Gespräch zu kommen.