Landshut. Während am Montag (14.05.) zeitgleich vor dem Rathaus weitere Folgen von "Um Himmels Willen" vor reichlich Publikum gedreht wurden, in- spizierte der Bausenat um 16 Uhr nur wenige Schritte entfernt eine Serie von Muster-Fahrradständern, die viele Lands- huter auch bereits beim Fahrrad- aktionstag besichtigen und bei einem Gewinnspiel bewerten konnten. Große Begeisterung kam nicht auf. Kaum ein Modell fand den ungeteilten Beifall.
Die Bausenatoren zeigten sich eher spektisch, darunter auch Oberbürgermeister Hans Rampf, Baudirektor Johann Doll und Tiefbauamtschef Gerhard Anger. Vor allem Landschaftsarchitekt Ralph Kulak ließ als Experte kaum ein gutes Haar an den so gar nicht altstadtpassenden Fahrradständern. Er glaubt, dass es vor allem in der Schweiz weitaus gefälligere und praktischere Fahrrad- ständer gibt.
Gezeigt wurden flachere und höhere Dreierständen, einseitig oder beidseitig bedienbar. Die jeweiligen Ständer kosten pro Stellplatz 56 bis 77 Euro ohne Bodenbefestigung. In der Altstadt müssen ja die meisten Fahrradständer bei diversen Massenfesten (Landshuter Hochzeit, Alstadtfest, usw.) abmontierbar sein. Inclusive Montage kommt also ein Farradständer schon an die 100 Euro. Das ist auf den ersten Blick nicht wenig. Allein in der Altstadt sind derzeit Hunderte von Fahrradstellplätzen zu finden. Die meisten sind stets belegt. Viele Radler wünschen sich durchaus noch mehr Fahrradständer zwischen Isar, Ländtor und Dreifaltigkeitsplatz. Doch die Altstadt-Verschönerer wollen die Fahrradständer eher in die Seitenstraßen verlegen, um in der Altstadt noch mehr Platz für Freisitzplätze zu schaffen. Das wird den Radlern sicher gar nicht gefallen. Denn sie wollen möglichst unmittelbar vor den Geschäften oder den Straßencafes ihre Räder abstellen und Einkaufskörbe nicht bis zur nächsten Seitenstraße schleppen.
N:B.: Womöglich können ja auch die Landshuter Maschinenbauschüler erfinderisch und produtkiv tätig werden oder auch die Werkstätten der Lebenshilfe oder auch die Berufsschulen.
Interessant wäre auch zu erforschen, wie hoch der Anteil der Radlfahrer im Stadtverkehr ist. Im dänischen Kopenhagen, die anerkannte Radlfahrerhauptstadt Europas, beträgt derAnteil der Fahrradverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen 42 Prozent. Dort findet man sogar entlang der Hautpverkehrsstraßen eigene, markierte Fahrradspuren und es gibt dort sogar eigene Fahrradampeln.
Der Marktanteil beim Kauf von Elektrofahrrädern macht noch nicht einmal drei Porzent aus, so die Auskunft gestern von einem Landshuter Fahrradhändler./hs