Scharenweise kamen am Wochenende (17./18.12.) die Tiefenbacher Gemeindebürger ins Pfarrheim, um die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs für die Neue Ortsmitte Tiefenbach zu begutachten. Ein Stuttgarter Architekturbüro hat den Wettbewerb gewonnen. 20 Büros aus ganz Europa hatten sich beteiligt.
Am Samstag und Sonntag (17. und 18. Dez.) konnten die Gemeindebürger ihre Meinung über die ersten drei Wettbewerbssieger kundtun und davon wurde reichlich Gebrauch gemacht. Bürgermeister Georg Strasser zeigte sich mit den Ergebnissen des Wettbewerbs und mit dem Interesse der Bürgerschaft sehr zufrieden.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse voraus: Bei den ersten drei Gewinnern des Wettbewerbs ist in der Planung der Neuen Ortsmitte jeweils der Neubau eines deutlich größeren Rathauses (für bis zu 4800 Einwohner - jetzt 3660) vorgesehen und ebenso der Neubau eines Gasthauses mit Biergarten und Fremdenzimmern.
Für ein Dorfwirtshaus hatte sich sogar eine Bürgerinitiative "Pro Wirtshaus" mit weit über 400 Unterschriften stark gemacht.
Die Betreuung des Architektenwettbewerbs lag in den Händen des Architekten Dipl. Ing. Jakob Oberpriller. Vorausgegangen war bereits am 29. Januar 2011 ein Bürgerworkshop mit Prof. Dr. Hermann Brenner, an dem über 120 Tiefenbacher teilgenommen haben.
Die Neue Ortsmitte umfaßt ein 5000 Quadratmeter großes Gelände (Foto rechts), das im Besitz der Gemeide ist. Das bestehende Gasthaus "Zum Tiefenbach" (gehört der Gemeinde) ist seit Jahresbeginn nicht mehr bewirtschaftet. Es wird abgerissen. Doch der 1800 Einwohner zählende größte Gemeinde-Ortsteil Tiefenbach will unbedingt wieder ein eigenes attraktives Dorfwirtshaus. Notfalls soll sogar ein Bürgerentscheid gestartet werden.
Die Gemeinde muß sich jetzt für einen der drei Sieger-Entwürfe entscheiden. Bei den Besuchern heute im Saal des Pfarrheims, wo alle Entwürfe der 25 Wettbewerbsteilnehmer ausgestellt waren, gab eine Tendenz zum 1. oder 2. Preis.
Beim Sieger-Entwurf der Werkgemeinschaft Guttenberger (Stuttgart) fällt die sehr dichte Bebauung mit fünf größeren Baukörpern inclusive Apotheke, Neues Rathaus mit Bürgersaal, Gasthaus mit Fremdenzimmern und Biergarten sowie Extra-Bauten für betreutes Wohnen und diverse Läden auf. Diese langen, relativ schmalen Baukörper stehen nahe beisammen, erfüllen jedoch so gut wie alle Wünsche.
Beim 2. Wettbewerbssieger (Foto links) der Architektengemeinschaft Köppen und Rumetsch aus Nürnberg sticht die quadratische Anordnung des Rathauses (mit Flachdach) besonders ins Auge. Im Innenhof des optisch sehr dominanten Rathauses soll sogar ein großer Baum heranwachsen können und das Rathaus kann samt Foyer mit dem benachbarten Gasthaus vernetzt werden. Das neue Rathaus würde dort gebaut werden, wo jetzt noch der ehemalige Bauhof steht. Vor dem Rathaus zur Straße hin soll es einen Marktplatz geben.
Zwei weitere Gebäudeblöcke direkt an der Druchgangsstraße sind für betreutes Wohnen und für Läden bzw. Arztpraxen darüber vorgesehen. Der Entwurf des 2. Preises soll es vor allem dem weiblichen Geschlecht angetan haben.
Beim dritten Preis handelt es sich um eine besonders radikale Lösung. Das Bogevischs Büro München Hans Peter Ritzer und Rainer Hofmnann, beraten vom den Landshuter Landschaftsarchitekten Logoverde (Ralph Kulak), sieht lediglich zwei große Baukörper vor. Also eine Lösung mit sehr viel Grün drum herum. Nach diesem Entwurf soll das alte Rathaus zum Ärztehaus mit Apotheke umgenutzt werden.
Die Bürgermeinungen werden also die nächsten Tage ausgewertet. Gemeinderat Alex Tremmel hegt Zweifel, ob sich ein geeigneter Investor für ein Gasthaus in Tiefenbach mit nur wenigen Fremdenzimmern finden wird.
Im Ortsteil Ast erweitert zur Zeit der Wirt sein Gasthaus "Zum Goldenen Ast" mit einem Anbau, um zusätzlich Platz für 80 Sitzplätze zu schaffen. Dann können dort auch vemehrt Hochzeiten usw. arrangiert werden./hs