Von Seiten des Landratsamtes Landshut ist zahlreichen Gemeinden, aber auch kirchlichen Gruppen, Nach- barschaft-Initiativen sowie Privatpersonen Dank dafür ausgesprochen, dass so viele mitgeholfen haben, um den Asylbewerbern aus vielen Teilen der Welt eine menschenwürdige Unterkunft zur Verfügung zu stellen.
Bereits jetzt zogen Landrat Josef Eppeneder und Abteilungsleiter Stefan Possart eine positive Bilanz.
Beste Beispiele für die Hilfsbereitschaft der Bürgerschaft des Landkreises gebe es in allen Gemeinden, in denen schon Asylsuchende seit Wochen untergebracht sind. den Marktgemeinden Velden und Ergoldsbach, der Gemeinde Furth sowie in anderen Teilen des Landkreises. Die Nachbarn der Gebäude, in denen die Asylbewerber untergebracht werden konnten, hätten festgestellt, „dass es sich um hochanständige Menschen und oft auch junge Familien handelt". Bedenken und Befürchtungen, die hie und da geäußert worden seien, hätten sich als völlig haltlos herausgestellt. Es sei schade, dass einige wenige Leute versuchten, Stimmung gegen diese Menschen zu machen.
Viele kommen als Flüchtlinge total verängstigt
Auch Veldens Bürgermeister Gerhard Babl äußerte sich sehr positiv über die Situation: Es gebe überhaupt keine Probleme, im Gegenteil. Wie er gegenüber Mitarbeitern des Landratsamts ausgeführt hat, hat am gestrigen Montag der Deutschkurs für die Asylbewerber begonnen. Die Marktgemeinde stellte die Räume für den Kurs zur Verfügung, den das Christliche Bildungswerk durchführt.
Vielen der Asylbewerbern seien noch die Strapazen und nicht zuletzt die Angst anzumerken, die sie auf ihrer Flucht zum Beispiel aus Afghanistan, dem Irak oder Nigeria begleitet hat, führten Landrat Eppeneder und der Jurist und Abteilungsleiter Possart weiter aus. Sie zeigten sich froh darüber, dass die anfänglichen Vorbehalte aus einigen Gemeinden einer positiven Einstellung gegenüber den Asylsuchenden gewichen sind.
Landkreis muß bis zu 180 Asylbewerber aufnemen
Die Asylbewerber blieben in der Regel, bis ihr Verwaltungsverfahren abgeschlossen ist, somit also etwa ein halbes Jahr. Bisher hat der Landkreis Landshut rund 120 Asylbewerber aufgenommen. Der Landkreis ist bekanntlich verpflichtet, rund 180 Asylbewerber unterzubringen; die meisten der Flüchtlinge stammen aus Afghanistan, dem Irak, Nigeria, Uganda, der Demokratischen Republik Kongo und weiteren Staaten, also Staaten in denen Krieg herrscht oder Bürgerkriege toben oder gewaltsame, religiös motivierte Auseinandersetzungen mit vielen Opfern stattfinden.
Für die Lage der Unterkünfte gibt es eine Reihe von Vorgaben. Der Landkreis hat unter anderem in die Diskussion gebracht, leerstehende Kasernengebäude – Gebäude in bestem Zustand - für die Unterkunft von Asylsuchenden zu nutzen. Diese Anregung hat aber kein Gehör gefunden. Der Landrat dankt im Übrigen den Bürgermeistern, die sich in einer Bürgermeisterversammlung für eine dezentrale Unterbringung ausgesprochen haben.
Dezentrale Unterbringung auch für Nachbarlandkreise "vorbildlich"
In anderen Regionen, zum Beispiel in der Region Freising, wird die Art, wie im Landkreis Landshut die Herausforderungen bewältigt wird, vielfach als geradezu vorbildlich betrachtet. Im Landkreis Freising zum Beispiel hat sich in Gemeinden im Norden des Nachbarkreises eine Bürgerinitiative gebildet, die sich für eine „dezentrale, menschenwürdige Unterbringung" der Flüchtlinge ausspricht – und gegen eine Sammelunterkunft, wie sie in der Gemeinde Au in der Hallertau vorgesehen ist. Als nachahmenswertes Beispiel führt diese Bürgerinitiative die dezentralen Unterkünfte im Landkreis Landshut an.