Die Veranstaltung findet am Montag, 23. März, 19.30 Uhr, im Jugendkulturzentrum, Alte Kaserne, statt. Moderation: Redakteur Siegfried Rüdenauer.- Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus im März haben sich einige Landshuter Veranstalter zusammengetan:
Alte Kaserne, Haus International, Migrationsbeirat, Karawane, Stadtjugendring, VALA und kein Raum für Rassismus - zusammengetan, um das brisante Thema „Rassismus in der Landshuter Gastronomie" auf das Tablett und ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Neben kurzen Berichten aus dem Landshuter Nachtleben wird vor allem Referent Hamado Dipama vom Ausländerbeirat München für den inhaltlichen Input sorgen. Für die Diskussion über konkrete Erfahrungen in Landshut wird aber reichlich Raum bleiben. Die Veranstaltung wird von Siegfried Rüdenauer von der Landshuter Zeitung moderiert.
Der Referent Hamado Dipama stammt selbst aus Burkina Faso und ist Mitglied im Münchner Ausländerbeirat: Mit einer Gruppe von sieben Personen unterschiedlicher Herkunft hatte er im April 2013 den Diskothekentest gemacht. Die Testfrage war: Kommen wir hier rein oder nicht? Das Resultat war ernüchternd: In vier von fünf Fällen wurden den Menschen afrikanischer und türkischer Herkunft der Eintritt verwehrt, die weißen Testpersonen jedoch kamen in jede der 25 Münchner Diskotheken, die die Testgruppe in dieser Nacht besuchte. Die Türsteher hatten Ausreden wie "Geschlossene Gesellschaft" oder "Heute nur für Studenten" parat. Komisch nur, dass all diese Kriterien für die Weißen in der Gruppe nicht zu gelten schienen.
Für Hamado Dipama stand das Ergebnis fest: Es gibt den Alltagsrassismus tatsächlich, er existiert nicht nur gefühlt. Und er wollte dagegen juristisch vorgehen. Es kam zu einem Schlichtungsverfahren in zehn schwerwiegenden Fällen. Ein Club verpflichtete sich freiwillig zu einer Antidiskriminierungsschulung und bei zwei weiteren kam es zu Gesprächen. Sieben Münchner Diskotheken jedoch verweigerten sich dem Schlichtungsverfahren. Hamado Dipama klagte in Folge insgesamt gegen sechs Münchner Diskotheken-Betreiber weben Diskriminierung. In Bayern war dies die erste spektakuläre Serie von Prozessen gegen so genannte Alltagsdiskriminierung.
Auch in den Landshuter Medien war in den vergangenen Jahren immer wieder über konkrete Diskriminierungserfahrungen für Landshuter mit Migrationshintergrund in der örtlichen Gastronomie zu lesen.
Mehr Infos gibt es im Büro des Haus International unter 0871-3194748-0.