Mit der Ausstellung "Die Stadt als Bühne der Bilder" der Museen der Stadt Lands- hut in der Heiliggeistkirche prä- sentiert sich die Stadt ab 16. Juni bis 14. Oktober mit seinem über Epochen bewunderten Bühnenbild. Das ideale Ambiente dieser Inszenierung bietet die Hallenkirche des Hans von Burghausen in der Landshuter Altstadt, eines der großzügigsten Bauwerke der Spät- gotik in Bayern.
Zusammen mit der Martinskirche bilden beide die Eckpfeiler der urbanen Modernisierung im Jahrhundert der Reichen Herzöge. Damals erhält die Residenzstadt ihr Gesicht und mit dem Backsteinturm der Martinskirche zugleich ihr Wahrzeichen. Seither wird die gepflasterte Altstadt zur Prachtstraße und damit zur Bühne der Bilder.
Große Plakate an den Litfaßsäulen der Innenstdt werben für die Ausstellung in der Heiliggeistkirche.
Über Jahrhunderte schufen Landshuter Bildhauer weit über Bayern hinaus beachtete Meisterwerke. Ihre Namen sind: Hans von Burghausen, der Werkmeister der beiden Altstadtkirchen, Hans Leinberger, Christian Jorhan d. Ä., sodann die lange Reihe von Karl Reidel bis zu Josef und Michael Sailstorfer, sowie Fritz Koenig als Nestor der Moderne in Bayern. Über die Epochen von Gotik und Barock, über die Monarchie bis zur Moderne treten vielfältige Aufgaben und wagemutige Experimente ins Bühnenlicht: Figurenportale und Wandelaltäre, virtuose Inszenierungen des Barock und identitätsstiftende Denkmalsetzungen des Historismus. Zum Spektrum der Bildnerei und ihrer Vielfalt tragen Brunnen auf öffentlichen Plätzen und Installationen als befristete Ereignisse auf eigene Art und Weise bei.
Die aufwendig inszenierte Ausstellung im Ausstellungsraum Heiliggeist führt ein über dreißig Meter langes ›lebendes Bild‹ von mehreren Dutzend Skulpturen auf dem Laufsteg der Geschichte vor Augen. In erlebnisnaher Präsentation tritt der Besucher selbst streckenweise in diese raumgreifende Bildinszenierung ein. Dank dieses Bühnenbildes rücken die Meisterwerke aus Mittelalter und Barock hautnah vor die Augen des Betrachters. Darüber hinaus erscheint die ganze Stadt in das Ereignis einbezogen: Skulpturenwege erschließen als Stadttouren die verschiedenen Themen. Dabei treten Altstadtkirchen, Stadtresidenz und Skulpturenmuseum im Hofberg zugleich als eigene Areale der Skulptur in der Geschichte der Stadt Landshut in Hauptrollen auf.
Unterhalb der mächtigen Burg Trausnitz zeigt sich die vom gigantischen Martinsturm überragte Landshuter Altstadt als urbane Kulisse von ihrer Schokoladenseite: Dieses "Bild von Stadt" wird seit den grandiosen Prozessionen der Vormoderne bis zur hundertjährigen Tradition des Historienfestes der "Landshuter Hochzeit 1475" zur Bühne für performative Rituale und Events.
Zur Ausstellung ist eine ausführliche Publikation mit 600 Seiten und über 480 meist farbigen Abbildungen zum Preis von 38 Euro (in der Ausstellung) erschienen.
Öffnungszeiten und Führungen
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Eintrittspreise: 5,50 Euro, 4,50 Euro (ermäßigt), 14 Euro (Dauerkarte), 9 Euro (Familien)
Führungen: jeden Sonntag vom 17. Juni bis zum 14. Oktober, um 15 Uhr
3 Euro (plus Eintritt in die Ausstellung) ohne vorherige Anmeldung
Sonstiges Begleitprogramm:
600 Jahre freie Bahn (1412-2012),
Mittwoch, 20. Juni, 18 Uhr, Heiliggeistkirche
Die freigeräumte Altstadt als Bühne der Bilder seit 1412
Ausstellungsbesuch mit Dr. Franz Niehoff in Heiliggeist und Gang durch das Bühnenbild "Altstadt".
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldung erforderlich unter 0871/9223890
Führung und Eintritt: 8 Euro
Skulptur & Hofmusik:
Samstag, 7. Juli, 11 Uhr, Heiliggeistkirche
Matinee mit der Hofkapelle in der Ausstellung "Die Stadt als Bühne der Bilder. Landshut als Skulpturenstadt"
Der immer wieder in Landshut tätige Hofkomponist der bayerischen Herzöge lernte in Venedig eine neue Musik kennen, die die Architektur und Akustik der Gotteshäuser durch die gezielte Verwendung von Vielstimmigkeit und Mehrchörigkeit wirkungsvoll in Szene zu setzen verstand. Die Landshuter Hofkapelle führt im Rahmen der Ausstellung in der Heilig-Geist-Kirche eine solche Messe mit acht Sängern und vier Bläsern (Dulzian, Posaunen, Pommer) in der Heiliggeistkirche auf.
Begrenzte Teilnehmerzahl, Kartenvorverkauf in der Heiliggeistkirche, Eintritt: 14 Euro
Informationen gibt es auch bei den Museen der Stadt Landshut, Altstadt 300, Telefon 0871/9223890, E-Mail: museen(at)landshut.de, Internet: www.landshut.de/museen.