Der Lyriker Friedrich Hirschl liest am Donnerstag, 11. Oktober, um 20.30 Uhr, bei Bücher Pustet, aus seinem neuen Band „Flussliebe". Wer in der Lyrik ein gerüttelt Maß an ernstem Hintergrund schätzt, wird den „neuen Hirschl" mögen. Eintritt: 7.- Euro, ermäßigt 5. - Euro. Veranstalter der Lesung ist Bücher Pustet in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei.
Friedrich Hirschl wurde 1956 in Passau geboren. Er studierte Philosophie und Theologie, arbeitet vor allem als freiberuflicher Schriftsteller und wurde für sein Werk mehrmals ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Passau. Zum Schreiben kam Hirschl durch das Werk Georg Trakls, das ihn als Studenten der Philosophie und Theologie begeisterte.
1987 veröffentlichte er in seinem ersten Buch „Erdzeit" eine Auswahl an Lyrik und Prosa. Seither konzentrierte er sich auf die Lyrik. Mehrere Gedichtbände folgten: 1989 „Im Fluß der Zeit", 1992 „...und Sehnsucht singt ein leises Lied", 2002 „Glut am Himmel", 2006 „Herbstmusik" und 2009 „Nachthaus". Nun legt Hirschl nach dem von der Kritik mit viel Lob bedachten „Nachthaus" einen neuen Lyrikband mit dem Titel „Flussliebe" im Verlag Karl Stutz vor.
Bislang bildeten in der Lyrik Hirschls fast ausschließlich Hervorbringungen der Natur – wie Wetter, Vegetation oder Fauna – die Projektionsfläche für Darstellungen menschlicher Befindlichkeiten. Diese tragen denn auch immer den Keim des Organischen in sich, den steten Wandel der Natur einmal als milde Warnung vor der Vergänglichkeit des schönen Augenblicks, das andere Mal als tröstliche Verheißung der Endlichkeit auch des weniger Angenehmen.
Neben zahlreichen Gedichten dieser Art finden sich im neuen Band „Flussliebe" auch neue Töne. Technische Gegenstände haben Einzug gehalten in die Bilderwelt Hirschls. Noch nachdenklicher, ein Weniges weniger optimistisch haben die neuen Protagonisten diese Welt werden lassen: das Haus ist möglicherweise nicht gastfreundlich, eine Uhr verweigert den Dienst, den sie satt hat, Kräne überragen als technokratische Regenten die Stadt. Hirschls lyrische Gangart ist minimal härter geworden; beileibe nicht hart, aber bestimmter, wacher.