Es ist fast 700 Seiten stark und prallvoll mit Informationen, Fotos, Ausschnitten aus teilweise uralten Karten und Plänen, mit Stichen und Postkarten, historischen Luft- aufnahmen und aktuellen Luftbildern von Klaus Leidorf – und „es war dringend nötig, denn wir hatten keine Chronik und keine zusammenhängende Darstellung der Geschichte von Wurmham", betonte 1. Bürgermeisterin Maria Neudecker bei der Heimatbuch-Präsentation im Amtszimmer von Landrat Josef Eppeneder.
Das Werk stammt aus der Feder des Heimatforschers Peter Käser, so die stolze Bürgermeisterin, als sie dem Landrat ein fast noch druckfrisches Exemplar des Heimatbuchs aushändigte.
Eine „wunderschöne Chronik der reichen Geschichte" der Altgemeinden Wurmsham und Pauluszell mit ihren vielen Ortschaften, Höfen und Kirchen ist hier entstanden, schwärmte Maria Neudecker. Die Bürgermeisterin gehörte übrigens – ebenso wie ihre beiden Stellvertreter Jakob Limmer und Siegfried Müller – zu einem Kreis von begeisterten und engagierten Mitarbeitern, Helfern und Korrektoren, die den Autor Peter Käser unterstützt haben.
Der Autor Käser schlägt einen Zeitbogen über mehrere Jahrtausende, von der Jungsteinzeit (Neolithikum, 5500 bis etwa 2200 vor Christus), als die ersten Bauern Niederbayerns fruchtbare Böden unter den Pflug nahmen bis in die allerjüngste Vergangenheit – bis zur Auszeichnung der Gemeinde Wurmsham im Februar 2012 durch Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Er ehrte die Gemeinde im Namen der Staatsregierung für ihren vorbildlichen Einsatz im Kampf gegen die Erosion im Rahmen des Modellprojekts „Rottausee: Erosion vermeiden – Bäche verbessern". Bürgermeisterin Neudecker hat – bei einer Feldbegehung mit ihrer Tochter Eva – übrigens buchstäblich ein paar Relikte zusammengetragen, die in dem neuen Heimatbuch abgebildet sind: zum Beispiel eine winzige, 1,2 Zentimeter große Glasperle aus der späten Latène-Zeit (etwa 200 vor bis um Christi Geburt), die von der großen Kunstfertigkeit der Kelten bei der Herstellung von Glas zeugt. Der Autor Peter Käser hat sich in unzählige Akten vertieft in Archiven in München, Regensburg, Salzburg, Landshut, Vilsbiburg sowie in einigen Klöstern. Er schöpfte aber auch aus anderen, unterschiedlichsten Quellen, um möglichst viel an Geschichte und Geschichten festzuhalten aus der Vergangenheit einer blühenden Gemeinde.
Alle Bürgermeister seit der Zeit um 1830 lässt der Autor Revue passieren. Die Geschichte der Kirchen und Kapellen und ihre sakralen Kunstwerke, aber auch Naturschätze der Heimat finden viel Platz in dem umfangreichen Werk – ebenso wie die Geschichte und die Geschicke von einzelnen Bürgern oder Vereinen zum Beispiel.
Landrat Eppeneder zeigte sich begeistert von dem Heimatbuch, das ein Grußwort von ihm enthält. Es sei ein „Werk von bleibendem Wert", betonte er und wünschte dem Buch viele begeisterte Leserinnen und Leser.