Landshut (20.04.2018) Das hoch aktuelle Stück „Atmen” ist zurück an den KAMMERSPIELEN Landshut. Darin reflektiert der junge britische Autor Duncan Macmillan das schlechte Gewissen der aufgeklärten Großstädter: Sie trinken Fairtrade-Kaffee, trennen akribisch ihren Müll, schauen Filme im Originalton mit Untertiteln und machen sich Sorgen darüber, dass die zukünftige Generation zu viel CO2 verschleudert, weil sie ständig durch die Welt reist.
Intensiv und zeitlos ist Macmillans Wort-Gewitter, das im Foyer der KAMMERSPIELE Landshut den richtigen Ort gefunden hat. In einem raffiniert verschachtelten Dialog verhandelt der Autor die großen Daseinsfragen von der Geburt bis zum Tod. Von Panik über Euphorie bis zu Ernüchterung und Trauer. „Wir sind doch gute Menschen“, versichern sich F und M, die beiden Protagonisten, immer wieder.
Das Paar steckt in einer Krise: F schreibt gerade ihre Doktorarbeit, ihr Partner M ist ein leidenschaftlicher Musiker und Plattensammler. Beide sind sie Ende zwanzig, haben keine Namen, bloße Buchstaben, die für Mann und Frau stehen, oder vielmehr für eine ganze Generation. Zwei Stadtneurotiker, die sich lieber in endlose Diskussionen verstricken, ehe sie sich ihren Gefühlen hingeben.
Eigentlich wären sie sich ja einig: Sie wollen eine gemeinsame Familie gründen. Doch wenn diese Entscheidung nur nicht so viele andere Entscheidungen nach sich ziehen würde... Eine Bestandaufnahme einer Generation, die am liebsten alle einfach nur leben würde. Oder atmen.
Karten im Vorverkauf an der Theaterkasse: Dienstag bis Freitag, 17 bis 19 Uhr, Bauhofstraße 1, Telefon: 0871-29465. Abendkasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Online-Karten: www.kleinestheaterlandshut.de
Termin: Samstag, 28. April um 20 Uhr
Regie: Oliver Friedmann, mit Christian Mark, Naemi Simon