Der neuegewählte Verbandsvorsitzende, Niederviehbachs 1. Bürgermeister Josef Daffner (Mitte), links Landrat Peter Dreier, rechts Verbands-Geschäftsführer Claus-Dieter Weindl
Der Gewässer-Unterhaltungs-Zweckverband (GUZV) Landshut-Kelheim-Dingolfing-Landau steht unter neuer Führung: Einstimmig hat die Verbandversammlung den 1. Bürgermeister von Niederviehbach (Dingolfing-Landau) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Daffner trat die Nachfolge von Josef Haselbeck an, dem früheren stellvertretenden Landrat des Landkreises Landshut und Niederaichbacher Bürgermeister, der sechs Jahre an der Spitze des Verbandes gestanden hatte.
Landrat Peter Dreier und der scheidende Vorsitzende hoben hervor, dass der GUZV eine Solidargemeinschaft sei, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1976 bei der Erfüllung wichtiger Aufgaben immer wieder bewährt habe. Als Stellvertreter Daffners sind der neue Niederaichbacher Bürgermeister Josef Klaus und Hannelore Langwieser gewählt worden, die 2. Bürgermeisterin der Stadt Mainburg.
Der bisherige Verbandsvorsitzende Josef Haselbeck (links) verabschiedete Manfred Leib, der 28 Jahre lang ehrenamtlich als Kassenverwalter des Verbands tätig war.
Und auch auf Verwaltungsseite gab es eine maßgebliche Veränderung: Nach 38-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit als Kassenverwalter übergab Manfred Leib sein Amt an einen Nachfolger. Zum neuen Kassenverwalter bestellte die GUZV-Vollversammlung Hermann Halbinger, der – wie früher auch sein Vorgänger Leib – als staatlicher Rechnungsprüfungsbeamter am Landratsamt Landshut arbeitet.
Während die Versammlung somit im Zeichen eines größeren Umbruchs stand, hob Landrat Peter Dreier in seiner Grußadresse die Kontinuität der Arbeit des GUZV in den vergangenen fast vier Jahrzehnten hervor – und betonte, dass die Aufgaben, die er erfüllt, in Zukunft noch wichtiger würden. Er hoffe daher, dass auch in den nächsten sechs Jahren die Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg so erfolgreich und harmonisch sei wie in der Vergangenheit.
Der Verband biete große Vorteile, weil Gemeinden viele notwendige Unterhaltsmaßnahmen für Gewässer bündeln, die Aufträge gemeinsam ausschreiben und staatliche Fördermittel abrufen könnten, legte Dreier dar: Einzelne Gemeinden könnten das beim besten Willen nicht so gut bewerkstelligen und blieben mit ihren Auftragssummen unter den Fördergrenzen.
Stellvertretend für alle Beteiligten sagte Landrat Dreier dem scheidenden Vorsitzenden Haselbeck, aber auch den Mitarbeitern des Wasserwirtschaftsamts und des Ingenieurbüros von Helmut Dietlmeier (Pfeffenhausen), der seit vielen Jahren für die Jahresbauprogramme des GUZV verantwortlich zeichnet. Der GUZV kümmert sich um Pflege und Unterhalt aller Gewässer 3. Ordnung zwischen der Altmühl, der Großen und Kleinen Laber, der Isar, der Vils und der Bina – genauer: um das ganze Geflecht von Bächen und kleinen Wasseradern zwischen diesen Flüssen. Diese Lebensadern der heimischen Natur intakt zu halten, ist nach Landesrecht Pflicht der Gemeinden: Diese hätten gut daran getan, sich zur Erfüllung dieser Pflicht zusammenzuschließen, unterstrich auch der scheidende GUZV-Vorsitzende Haselbeck.
Unter fachlicher Beratung würden hier den Belangen der Natur, aber auch der Wirtschaftlichkeit Rechnung getragen. Der Verband stehe heute auf einer soliden Basis für eine weiter erfolgreiche Arbeit, erklärte Haselbeck, der insbesondere dem scheidenden Kassenverwalter Manfred Leib und dem langjährigen GUZV-Geschäftsführer Claus-Dieter Weindl seinen Dank aussprach. Für die Erfüllung seiner Aufgaben kann sich der GUZV auf einen Haushaltsplan für das laufende Jahr stützen, der 488.000 Euro im Verwaltungshaushalt und 67.000 Euro im Vermögenshaushalt umfasst. Rund 95 Prozent des Verwaltungshaushalts fallen, wie Manfred Leib in seinem letzten Etatbericht ausführte, auf Unterhaltungsmaßnahmen an Gewässern, der Rest auf Steuern, Aufwandsentschädigungen und Sitzungsgelder.
Um auch künftig über ausreichend Mittel für die Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen zu verfügen, wurde die Umlage je Flächeneinheit, die die GUZV-Mitgliedsgemeinden beisteuern, je Hektar von 1,05 auf 1,55 Euro erhöht. Eine ausreichende Finanzausstattung ist, wie Leib bemerkte, auch deshalb notwendig, weil viele Maßnahmen vorfinanziert werden müssten – denn der Staat erfülle seine Zahlungspflichten „leider nur schleppend".
Josef Lehner, Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts Landshut, informierte die Verbandsvertreter unter anderem über Änderungen bei der staatlichen Förderung von Unterhaltungsmaßnahmen. Wie er erläuterte, ist für eine höchstmögliche Förderung künftig die Teilnahme von Vertretern des jeweiligen GUZV an Gewässer-Nachbarschaftstagen erforderlich.
Schließlich hat die Versammlung die neuen Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses des GUZV bestellt. Es sind dies: Altbürgermeister Robert Maier (Geisenhausen), 1. Bürgermeister Gerald Rost (Gottfrieding), 2. Bürgermeister Matthias Blümel (Teugn) sowie als deren Stellvertreter 1. Bürgermeister Josef Reff (Geisenhausen).
Im Bild: Mittlerweile 35 Gemeinden von Landau bis Saal an der Donau arbeiten im Gewässer-Unterhaltungs-Zweckverband zusammen, um die vielen Bäche und Wasserläufe zwischen den größeren Flüssen zu pflegen und intakt zu halten. Im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Landshut trafen sich Vertreter der Kommunen zur ihrer diesjährigen Generalversammlung.