Enttäuscht präsentierte MdL Ruth Müller Landrat Peter Dreier die Antwort auf ihre Anfrage an das Bayerische Umweltministerium zum Umgang mit anmoorigen Böden. Bereits im Juli 2014 wandte sich die Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete mit detaillierten Fragen zum Anfall, zur Lagerung und zur Entsorgung anmooriger Böden an das Ministerium. Das erst jetzt eingetroffene Antwortschreiben macht deutlich, dass Seitens des Umweltministeriums keine vertieften Erkenntnisse zu anmoorigen Böden vorliegen.
Im Landkreis Landshut tauchen diese zum Teil mit Schwermetallen belasteten Böden vermehrt entlang der Isar auf und müssen bei Baumaßnahmen entsorgt werden. Die Antwort auf die schriftliche Anfrage ist wenig aufschlussreich. Das Umweltministerium gibt unumwunden zu, dass die Menge an anmoorigen Böden, die in Bayern anfällt, überhaupt nicht bekannt ist. Gleichermaßen wisse man auch nicht, wieviel Material in bayerischen „Zwischenlagern" deponiert ist und wie es mit der neuen bundesweiten „Regelung zur Verfüllung von Gruben und Brüchen" weitergeht.
Derzeit bestehe laut Ministerium die Möglichkeit, anmoorige Böden für flächige Geländeauffüllungen zu verwenden. Allerdings seien die Grenzwerte nicht ausreichend definiert und das Umweltministerium gebe auch keine Auskünfte darüber, welche Entsorgungsmöglichkeiten es für Böden gibt, die die Grenzwerte überschreiten. „Letztendlich bleibe im Moment wohl nur die Option, jeden Aushub zu untersuchen und dann von Fall zu Fall zu entscheiden, ob sich das Material beispielsweise für Geländeauffüllungen eigne oder in Erdenwerken verwendet werden kann" fasste Müller das wenig aussagekräftige Schreiben des Umweltministeriums zusammen.
Landrat Peter Dreier zeigte sich enttäuscht über die Antwort aus München, will aber dennoch weiter an dem Thema dranbleiben. „Auch wenn wir als Landkreis nicht unmittelbar zuständig sind, möchten wir gemeinsam mit den Fachleuten nach alternativen Lösungen im landwirtschaftlichen Bereich suchen" so der Landrat. Ruth Müller sicherte dabei ihre Unterstützung zu. Sie will der Ungewissheit, der sich Häuslebauer und Landwirte derzeit in Teilen des Landkreises Landshut ausgesetzt sehen, Klarheit verschaffen und möchte daher vom Umweltministerium wissen, wie die Grenzwerte für Schadstoffe in anmoorigen Böden definiert sind und wie in Zukunft mit Böden verfahren werden soll, die bei einzelnen Elementen die Grenzwerte überschreiten.
Im Bild oben: MdL Ruth Müller bespricht mit Landrat Peter Dreier das Antwortschreiben des Bayerischen Umweltministeriums zu ihrer Anfrage zu anmoorigen Böden.