Mal schauen, was Mama oder Papa so den ganzen lieben Tag machen, wenn sie im Büro sind, wie sie immer sagen, und ein wenig erkunden, wie kleine, aber auch größere Patienten in der Achdorfer Kreis-klinik behandelt werden: Das haben über 40 Mädchen und Buben im Alter zwischen zweieinhalb und 13 Jahren am Buß- und Bettag getan.
Das Landratsamt und das Achdorfer Kreisklinikum öffneten ihre Pforten für einen solchen Kindertag, den wiederum die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamts, Karin Boerboom, federführend organisiert hat – diesmal gemeinsam mit Mitarbeitern des Landshuter Kommunalunternehmens für medizinische Versorgung (LaKUMed). Herausgekommen ist ein ebenso interessantes wie kindgerechtes und – auch für die beteiligten Erwachsenen – lehrreiches Programm.
Die Leitung des Kindertages hatte diesmal die Abteilungsleiterin und zweifache Mutter Karin Bartsch inne, der bei der Betreuung einige Azubis, eine Reihe junger, aber auch ältere Mitarbeiter zur Hand gingen: Denn einen wuseligen Schwarm von Mädchen und Buben im Vorschul- und Schulalter sicher durch verschiedene Einrichtungen zu leiten, ist alles andere als ein Kinderspiel.
Empfangen wurden die Wählerinnen und Wähler von morgen im Großen Sitzungssaal des Landratsamts: dort, wo die von der Bürgerschaft gewählten Kreisräte sitzen und darüber beraten, was für Straßen und Schulen man bauen oder sanieren soll, wie ihnen stellvertretender Landrat Josef Haselbeck erklärte. Am Anfang ging es noch etwas zäh mit den Fragen, aber Haselbeck – „Ich bin selber Vater von drei Kindern, die sind aber natürlich schon groß" – verstand es gut, sie aus der Reserve zu locken und ihnen die Scheu zu nehmen.
So fragten sie bald nach dem Auto, das er oder der Landrat fährt, und die Kinder machten auch gerne mit bei einem Frage-und-Antwort-Spiel zwischen ihnen sowie Josef Haselbeck und anderen Vertretern der Landkreis-Verwaltung am Podium: dem geschäftsleitenden Beamten Albrecht Alram, Abteilungsleiterin Karin Bartsch und Personalleiter Christian Gruber. Dass man mit 18 wählen darf, wussten gleich mehrere angehende Wahlbürger.
Aber mit dem Alter, ab dem man zum Bürgermeister oder Landrat gewählt werden kann, lagen gleich mehrere Buben und Mädchen daneben. Nicht ab einem Alter von 40 Jahren, wie ein Bub prompt zur Antwort gab, nein, mit 21 Jahren kann man theoretisch und manchmal auch praktisch in ein solches Amt gewählt werden. Da staunten die jungen Gäste.
Nach so viel Staatsbürgerkunde kamen eine Brotzeitpause und Gelegenheiten zum Malen und Spielen nur recht. Im Kleinen Sitzungssaal des Landratsamts war wurde eine Anstecker-Maschine des Kreisjugendamts angeworfen, mit der sich Namenaufkleber herstellen lassen – eine kleine Attraktion, die immer auf großes Interesse stößt.
Danach ging's ins Achdorfer Krankenhaus, wo den Kindern der Film „Charlotte kommt ins Krankenhaus" gezeigt wurde, der, ebenso wie das pädagogische Geschick von Pflegedienstleiterin Ulrike Anzinger, dazu beitrug, dass sie spielerisch mit nicht ganz so leichten Themen Bekanntschaft machen konnten: Gut war außerdem, dass es nur ein großer Teddy-Bär war, der bei einem Radunfall verletzt worden war und nun mehrere Untersuchungsbereiche am Krankenhaus durchlief.
Vom Hubschrauber-Landeplatz ging es zur Erstversorgung mit Pflaster und Verband, zum Blutabnehmen und in die Röntgen-Abteilung. Zum Blutabnehmen fand sich ein tapferer Vater bereit, einen Gips ließen sich freilich auch ein paar Kinder anlegen.
Beim Besuch in der Klinik erwies sich erneut von Vorteil, dass eine Reihe Erwachsener als Betreuer mit von der Partie dabei war: Viele der ganz kleinen Gäste wollten immer wieder hoch gehoben werden, zum Beispiel, damit sie sehen konnten, wie die medizintechnische Leiterin der Radiologie, Bettina Pfriemer, vorführte, wie eine Röntgen-Untersuchung abläuft. Und schließlich konnten die jungen Besucher auch noch einen Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes erkunden. Klar, dass nach so einem erlebnisreichen Vormittag die Spaghetti Bolognese und der Schokoladen-Pudding in der Kantine des Krankenhauses Achdorf natürlich umso besser schmeckten.
Im Bild oben: Ein großer Teddy-Bär wurde nach allen Regeln der medizinischen Kunst nach einem Fahrradunfall verarztet – und unter anderem auch geröntgt.