Deutliche politische Worte gab es bei der Gründung des Kreisverbandes Landshut-Land der Bayernpartei zu hören. Gewettert wurde ebenso gegen Studien- und Kindergartengebühren, den Länderfinanzausgleich und die Milliardenverschwendungen beim Bau des neuen Berliner Großflughafens BER. „Lauter Genies sind da am Werk" schimpfte Bezirksvorsitzender Anton Maller und forderte „im Namen der Bayernpartei den Rücktritt von Wowereit, Platzek und Ramsauer."
Heftige Attacken in Richtung Berlin und München gab es von Anton Maller, dem Bezirksvorsitzenden der Bayernpartei in Niederbayern bei der Gründungsversammlung des Kreisverbandes Landshut-Land der Bayern Partei in den Frauenberger Stub'n. Weil es „eine echte Sauerei ist", wenn in sozialen Berufen für die Ausbildung von den Auszubildenden bezahlt werden müsse und am Ende im Berufsleben eine Bezahlung steht, von der man in Deutschland nicht leben kann." Daher werde es Zeit, in Bayern und Deutschland an den politischen Stellschrauben zu drehen und einen Wandel der Politik hin zu den Menschen und ihren Bedürfnissen zu vollziehen. Da komme die Gründung eines weiteren Kreisverbands gerade zur rechten Zeit. Maller: „Es ist mein Ehrgeiz am Jahresende flächendeckende Kreisverbände der Bayernpartei in ganz Niederbayern zu haben."
Eingeladen zu der Veranstaltung hatte der von der Bayerpartei für die am 15. September stattfindende Landtagswahl nominierte Günzkofener Hans-Jürgen Müller. Nach der Gründung des „Kreisverbandes Landshut Stadt" mit Stadtrat Robert Neuhauser an der Spitze, wollten sich die im Landkreis verstreuten Mitglieder der Partei ebenfalls effektiver organisieren. Müller: "Als Direktkandidat keinen Kreisverband zu haben, der einem den Rücken stärkt - da wäre jeder Wahlkampf für die Katz'." So aber sehen er und der niederbayerische Bezirksvorsitzende Anton Maller gute Chancen für ein akzeptables Wahlergebnis bei den Landtagswahlen.
Noch viel mehr aber hat die Bayernpartei, so Maller, die Kommunalwahlen im März 2014 im Auge, deren Wahlkampf sich nahtlos an die Landtagswahl anschließen würde.
Hart in's Gericht ging Maller mit Berlins regierendem Bürgermeister Wowereit, dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Platzek und Bundesverkehrsminister Ramsauer wegen der „zum Fenster raus geworfenen Milliarden des Länderfinanzausgleichs." Bayern zahle wie ein Weltmeister und in Berlin laufen beim Flughafenneubau die Kosten aus dem Ruder. Da reiche es schon lange nicht mehr, wenn "ein Blinder gegen den anderen Blinden" ausgetauscht werde. „Und der Ramsauer", so der BP-Bezirksvorsitzende, „muss auch blind sein", wenn die Kosten in dieser Größenordnung aus dem Ruder liefen. „Lauter Genies sind da am Werk" schimpfte Maller und forderte „im Namen der Bayernpartei den Rücktritt von Wowereit, Platzek und Ramsauer."
Es sei auch nicht länger hinnehmbar, dass es in Berlin weder Studien- noch Kindergartengebühren gebe. Das sei zwar grundsätzlich richtig und sie sollten nach dem Willen der Bayernpartei auch in Bayern abgeschafft werden, „aber dass wir Bayern über den Länderfinanzausgleich genau das finanzieren, was wir der eigenen Bevölkerung vorenthalten, ist wie ein Schlag in's Gesicht."
Nach dem bundespolitischen Streifzug stand die Wahl der Vorstandschaft für den neuen Kreisverband im Mittelpunkt der Versammlung. Der Kreisvorsitzende und sein Stellvertreter waren ebenso schnell gewählt, wie die weiteren Vorstandsmitglieder. Da es aus der Versammlung nur einen Vorschlag für jede zu besetzende Position gab und nur die Hälfte der im Landkreis ansässigen Parteimitglieder den Weg nach Frauenberg gefunden hatte, waren die Stimmen in den einzelnen Wahlgängen schnell ausgezählt.
In die Vorstandschaft des neuen Kreisverbandes Landshut-Land wurde mit je einer Stimme Enthaltung gewählt: 1. Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Müller (47 J.), Produktionsfachmann, Günzkofen; 2.Kreisvor-sitzender Oliver Würtz (28 J.), Chemiestudent, Oberergoldsbach; Kassier Johann Wernthaler (25 J.), Automatisierungstechniker, Altdorf und zum Schriftführer Ludwig Blindhammer (30 J.), Elektromeister, Baierbach.
"Mi gfreids, dass ma jetzt komplett san!" Mit diesen Worten überbrachte Robert Neuhauser der neu gewählten Vorstandschaft die Glückwünsche aus dem Kreisverband Landshut-Stadt und rief gleichzeitig zu gemeinsamen Aktionen auf. Die größten Chancen sehe er, wenn jedes Parteimitglied sein "persönliches Netzwerk nutzt".
Am Dienstag, 5. Februar, so Neuhauser weiter, "werden die Landshuter BPler ihre Punkte auf den Tisch bringen und die Wahlkampfschwerpunkte für die Stadt vorstellen." Die Versammlung im Augustiner am Dom in Landshut beginnt um 19.30 Uhr.
Foto: Die Vorstandschaft des neu gegründeten Bayernpartei-Kreisverbandes "Landshut-Land" im Kreis einiger Gründungsmitglieder: 2. Vorsitzender Oliver Würtz; Schriftführer Ludwig Blindhammer (v.l.n.r.). Daneben der niederbayerische Bezirksvorsitzende Anton Maller. Vorne rechts 1. Vor-sitzender Hans-Jürgen Müller und Kassier Johann Wernthaler (2.v.r.).