Die Demonstrierenden zeigten klare Kante gegen rechte Ideologien.
Vilsbiburg – pm (15.12-2020) Etwa 35 Personen beteiligten sich am Sonntag in Vilsbiburg an einer Mahnwache des Bündnisses „Zamhoidn LA“. Sie protestierten gegen die zeitgleich stattfindende Versammlung eines „Impfkritischen Kreises“, die personell und inhaltlich große Überschneidungen mit der verschwörungsideologischen, rechtsoffenen „Querdenken“-Bewegung erkennen ließ.
Das „Zamhoidn“-Bündnis hatte nach Bekanntwerden der „impfkritischen“ Versammlung kurzfristig zum Gegenprotest aufgerufen. Die Organisator*innen wiesen auf die Nähe des „Impfkritischen Kreises“ zur lokalen rechtsextremen Szene hin und forderten daher eine klare Abgrenzung: „Heute Verschwörungstheorien – morgen Vernichtungsfantasien“ war auf einem Schild zu lesen.
In mehreren Redebeiträgen wurde darauf eingegangen, dass eine Diskussion und auch Ablehnung einzelner unverhältnismäßiger Infektionsschutzmaßnahmen durchaus ihre Berechtigung habe – das jedoch sei noch lange kein Grund, antisemitische Verschwörungstheorien z.B. von einer „Neuen Weltordnung“ zu verbreiten.
Eine weitere Rednerin berichtete von Corona-Infektionen ihrer Familienmitglieder und stellte eindrücklich die Lebensgefahr, die vom Coronavirus ausgeht, dar – Verharmlosungen und Nichtbeachtung einfachster Schutzmaßnahmen wie Mindestabstand und Maskenpflicht seien angesichts dieser Gefahr unverantwortlich, so die Teilnehmenden.
Weiterhin wurde zu Solidarität mit denen aufgerufen, die die Krise besonders treffe: die Beschäftigten in der Pflege zum Beispiel, deren geringer Lohn und häufig schlechte Arbeitsbedingungen ein Skandal seien. Aber auch die Situation der Geflüchteten, die als Folge europäischer Abschottung in Lagern beispielsweise auf den griechischen Inseln ausharren, wo mangelnde Hygiene und enge Lebensverhältnisse die Virusausbreitung begünstigen, wurde angesprochen, hier seien Deutschland und Europa in der Pflicht.
Die Kundgebung fand, um ein Ansteckungsrisiko für die Teilnehmenden zu vermeiden, mit Maskenpflicht und Mindestabstand statt.