Die Teilnehmerinnen schulten sich in Bereich der „Angebote zur Unterstützung im Alltag“, um Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige in ihrem Alltag unterstützen zu können.
Landkreis Landshut - pm (30.12.2020) Es ist der große Wunsch vieler älterer Menschen: So lange wie möglich in den eigenen, vertrauten vier Wänden bleiben zu können. Der Schlüssel dazu können „Haushaltsnahe Dienstleistungen“ sein.
Eine wertvolle Unterstützung, wenn die Betroffenen nicht pflegebedürftig sind, das Führen des eigenen Haushaltes und Alltagserledigungen jedoch nicht mehr so leichtfallen.
Aus diesem Grund hat das Landratsamt Landshut eine Schulung für ehrenamtliche und nicht ehrenamtliche Helfer ausgerichtet, die sich in 40 Stunden für die Angebote zur Unterstützung im Alltag schulen konnten – darunter fallen auch die so genannten „Haushaltsnahen Dienstleistungen“. Sie sollen die pflegenden Angehörigen entlasten und die Senioren in ihrem Wohnumfeld und ihrem Alltag unterstützen. Die Schulung fand noch vor den verschärften Ausgangsbeschränkungen statt und wurde unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen durchgeführt.
Gerade bei Pflegegrad I – und hier besteht der größte Unterstützungsbedarf – ist keine „klassische“ Behandlungspflege an sich nötig, denn die Betroffenen können sich grundsätzlich selbst versorgen. Hier kommen stattdessen diese ambulanten Unterstützungsangebote ins Spiel, die durch hauptamtliche Dienstleister beispielsweise für Hauswirtschaftsleistungen oder eben von Ehrenamtlichen erfüllt werden können. Dafür stellt das Landesamt für Pflege den Betroffenen einen monatlichen Entlastungsbetrag von 125 Euro zur Verfügung, der für solche Leistungen wie Haushaltsnahe Dienstleistungen verwendet werden kann. Dafür muss der Anbieter aber auch von den Kassen offiziell als solcher anerkannt sein – ein Baustein dafür ist diese 40-stündige Schulung. Sie kann im Prinzip von Jedermann absolviert werden: unter den Teilnehmern waren unter anderem Dorfhelferinnen, ehrenamtliche Helfer und auch Personen, die bereits in der Pflege tätig sind.
Während der Schulung standen nicht nur Anregungen für die Haushaltsführung im Mittelpunkt: Zwei Drittel der Fortbildungsstunden widmeten sich die Teilnehmer dem Block „Umgang mit pflegebedürftigen und demenzkranken Menschen“. Wie gehe ich mit einem dementen Nachbarn oder Angehörigen um? Wie kann ich am besten mit ihm oder ihr kommunizieren? Welche Haltung muss der Helfer selbst einnehmen, um seiner Rolle gerecht zu werden, ohne Grenzen zu überschreiten? Dies waren nur drei von vielen Fragen, die in den ersten beiden Modulen behandelt wurden.
Während der restlichen 10 Stunden wurde die Unterstützung bei der Haushaltsführung näher beleuchtet: Darunter fallen die Hygiene und Reinigung im Privathaushalt, die Ernährung und Verpflegung sowie die Unfallverhütung.
Die Seniorenbeauftragte des Landkreises, Janine Bertram, zeigte sich zufrieden mit der Schulung: „Die Nachfrage und der Bedarf nach solchen Unterstützungsleistungen im Alltag ist enorm, aber leider gibt es immer noch viel zu wenige anerkannte Anbieter wie auch Fach- und Hilfskräfte in diesem Bereich. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass so viele Interessierte sich in diesem Bereich schulen lassen, um so unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie deren Angehörige in ihrem Alltag noch besser unterstützen zu können. Eine solche Leistung, ein solches Engagement, das ist nicht selbstverständlich.“
Da in diesem Thema noch viel Potenzial steckt, will die Seniorenbeauftragte diese Schulung regelmäßig anbieten – der nächste Termin ist für das kommende Frühjahr geplant. Für weitere Informationen steht die Landkreis-Seniorenbeauftragte Janine Bertram gerne zur Verfügung: Tel. 0871 408-2116 oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Bildunterschrift: Die Teilnehmer schulten sich in Bereich der „Angebote zur Unterstützung im Alltag“, um Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige in ihrem Alltag unterstützen zu können