Marlene Schönberger und Richard Hertlin entrollen den Regenbogen-Zebrastreifen.
Vilsbiburg - pm (20.05.2021) Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) am 17. Mai hat der Verein Queer in Niederbayern e.V. in Vilsbiburg auf die Situation queerer Menschen in Niederbayern aufmerksam gemacht.
„Um darauf aufmerksam zu machen, dass ein selbstbestimmtes und diskriminierungsfreies Leben für viele queere Menschen nicht die Realität ist, haben wir gestern in Vilsbiburg den Regenbogen tanzen lassen“, so Herbert Lohmeyer, einer der beiden Vorsitzenden des Vereins Queer in Niederbayern e.V.
„Dieser Tag mahnt uns, beim Kampf für Akzeptanz und gleiche Rechte nicht nachzulassen. Es ist nicht hinnehmbar, wenn Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen nicht gleichberechtigt und in Sicherheit und Freiheit leben können, weltweit und in Deutschland“, erklärt die Vorsitzende Marlene Schönberger den Aktionstag IDAHOBIT.
„Queere Menschen erleben in ihrem Alltag Abwertung, Diskriminierung, Bevormundung und Gewalt, leider ganz besonders im ländlichen Raum“, ergänzt Schönberger. Auch die gesundheitliche und soziale Situation queerer Menschen sei besorgniserregend, das zeigten alle internationalen und nationalen Studien, so die beiden Vorsitzenden weiter. „Diskriminierung macht krank und grenzt sozial aus. Die Corona-Krise hat die Situation noch verschärft: Viele sichere, queere Anlaufstellen wie Kneipen, Clubs oder Beratungsstellen sind verschwunden oder konnten nur eingeschränkt öffnen“, bedauert Lohmeyer. Das sei für Betroffene fatal.
„Am heutigen Aktionstag streiten wir unter anderem für die Gleichstellung lesbischer Mütter im Abstammungsrecht, die Überwindung des diskriminierenden Transsexuellengesetzes und die Ergänzung des Artikels 3 unseres Grundgesetzes um das Merkmal der ‚sexuellen und geschlechtlichen Identität‘“, betont Schönberger. Vor allem brauche es endlich auch in Niederbayern mehr klare Bekenntnisse für Akzeptanz und Vielfalt, sind sich die beiden Vorsitzenden einig: „Wir fordern einen Regenbogenzebrastreifen an der Frontenhausener Straße in Vilsbiburg. Dieser bringt Menschen sicher über die gefährliche Straße und erinnert tagtäglich daran, wie bunt Niederbayern ist“.