Stellvertretender Landrat Fritz Wittmann überreichte dem 38-jährigen Osama Hamada die Einbürgerungsurkunde. - Foto: Elmar Stöttner
Landkreis Landshut - pm (03.09.2021) Er sei stolz und glücklich, nun ein Deutscher zu sein: Mit diesen Worten brachte der 38-jährige, aus Damaskus gebürtige Palästinenser Osama Hamada seine Gefühle nach einer kleinen Zeremonie im Landratsamt zum Ausdruck. Die Einbürgerungsurkunde hat ihm stellvertretender Landrat Fritz Wittmann persönlich ausgehändigt, der auch keinen Hehl aus seiner Freude machte: War Osama Hamada doch vor Jahren einer der besten, fleißigsten und erfolgreichsten seiner Schüler im Deutsch-Unterricht gewesen.
Es ist das erste Mal, dass er eine Staatsbürgerschaft besitzt, machte der 38-jährige Industrie-Kaufmann deutlich, der bei einer großen, international tätigen Firma in Essenbach arbeitet: Wie er im Gespräch mit stellvertretendem Landrat Fritz Wittmann und Regierungsamtmann Christian Hartlmüller (Sachgebiet Staatsangehörigkeit und Ausländerwesen des Landratsamts) darlegte, ist er zwar in Damaskus geboren und aufgewachsen, in der Hauptstadt Syriens. Aber die arabischen Staaten verleihen bekanntlich palästinensisch-stämmigen Arabern in aller Regel nicht ihre jeweiligen Staatsbürgerschaften. (Ausnahmen werden bei reichen und mächtigen Leuten gemacht, wie das auch in anderen Teilen der Welt vorkommt).
Hamada war somit, im Jahr 2014, als Staatenloser nach Deutschland gekommen – und hat seither „ein Paradebeispiel einer gelungenen
Integration“ gegeben, wie Fritz Wittmann ausführte.
Wittmann kennt Hamada seit 2014, seit er – zusammen mit anderen pensionierten Lehrern – Flüchtlingen Deutschunterricht gegeben hat. Hamada habe erkannt, dass „Sprache der wichtigste Schlüssel für das Ankommen in einer Gesellschaft ist“ und sich „schnell gute Sprachkenntnisse angeeignet“, führte Wittmann aus. Auch am weiteren Schicksal des Palästinensers aus Syrien hat Wittmann mit großer
Sympathie Anteil genommen und mit Freude beobachtet, wie Hamada nach dem Erlernen der deutschen Sprache eine anspruchsvolle Berufsausbildung absolviert und eine Festanstellung gefunden hat.
Wittmann und der Beamte Hartlmüller nahmen in einem Besprechungszimmer der Behörde die vorgeschriebenen Formalien vor: Überreichung der EinbürgerungsUrkunde, eines Begrüßungsschreibens des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann und eines Buchs mit dem Grundgesetz und der Verfassung des Freistaats Bayern.
Bis Ende August sind heuer knapp 100 Personen eingebürgert worden. Im vergangenen Jahr haben 142 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, im Jahr 2019 waren es 133 Personen. Prozentual kommen die meisten aus Rumänien, darunter auch etliche Angehörige der ungarischen Minderheit in Rumänien: Von den 100 bislang im Jahr 2021 eingebürgerten Personen stammen knapp 40 aus Rumänien, gefolgt von Frauen und Männern aus der Türkei (13) und aus Polen (elf).