Von links Helmut Dasch vom siegreichen Architekturbüro "dasch, zürn + partner" (Stuttgart), stellv. Landrat Fritz Wittmann, Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Landrat Peter Dreier, Staatsminister Hubert Aiwanger, Essenbachs 1. Bürgermeister Dieter Neubauer und Thomas Stöckl, Vorstandsvorsitzender des Komunalunternehmens LAKUBAU.
Landkreis Landshut - Essenbach - pm (03.06.2022) Eine weitere Etappe auf dem Weg zum neuen Landratsamt des Landkreises Landshut ist genommen: Heute, Freitagnachmittag fand in Essenbach die Grundsteinlegung für das neue auf 75 Millionen Euro Baukosten veranschlagte Verwaltungsgebäude statt, das den Weg zu einer service- und zukunftsorientierten Verwaltung ebnen soll. Landrat Peter Dreier sprach in diesem Zusammenhang von einem „Meilenstein für den Landkreis Landshut“, denn durch dieses Gebäude könne die Landkreis-Verwaltung sich für die Herausforderungen der Zukunft aufstellen.
Sei es Digitalisierung, die Zuweisung weiterer Aufgaben oder ein immer höherer Verwaltungsaufwand durch den anhaltenden Zuzug in die Boom-Region Landshut.
Das Festzelt war mit Ehrengästen und Kreisräten bestens gefüllt.
Durch den permanent steigenden Personalbedarf mussten zuvor laufend einzelne Sachgebiete und gar ganze Abteilungen ausgelagert werden – beispielsweise ist die Tiefbauverwaltung in Rottenburg angesiedelt, für das Kreisjugendamt musste ein Gebäudekomplex in Altdorf angemietet werden, fuhr der Landrat fort. „Ganz zu schweigen von der Bewältigung der Corona-Pandemie durch das Staatliche Gesundheitsamt am Landratsamt, an die zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu denken war“. Dennoch will der Landkreis alle Chancen nutzen, die die Digitalisierung bietet: Sei es die verstärkte Arbeit im HomeOffice oder die umfassende Veränderung von Betriebsabläufen und Strukturen: „Nun können wir die Digitalisierung unseres Hauses wirklich vorantreiben.“
Leider musste der eigentliche Festredner, der bayerische Bauminister Christian Bernreiter, aufgrund eines Unglücksfalls in Garmisch-Partenkirchen seine Teilnahme kurzfristig absagen. Doch der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger, MdL, übernahm kurzfristig für seinen Kabinettskollegen. Landrat Dreier bedankte sich mit einem Geschenk. Aiwanger war bestens vorbereitet: „Hier in Essenbach entsteht eines unserer modernsten bayerischen Landratsämter an einer strategisch gut ausgewählten Stelle“: Die Grundsteinlegung ist ein Tag der Freude. Bei der Übernahme der ‚staatlichen Aufgaben‘ braucht es kurze Wege. Das Arbeiten in den über die Stadt verteilten Büros ist sehr mühsam und nicht mehr zeitgemäß. Das neue Landratsamt wird nicht nur städtebaulich ein Hingucker, sondern es erfüllt sämtliche Anforderungen, um kommunale Aufgaben erfolgreich umzusetzen. Zusammen mit der Musikschule und der Veranstaltungshalle ESKARA entsteht ein neues prägendes Quartier für Essenbach. Zudem wird auch der Neubau die Arbeitswelt der Beschäftigten aufwerten und die Abläufe noch bürgerfreundlicher und einfacher gestalten. Ich gratuliere dem Landkreis zum Bau eines der modernsten Verwaltungsgebäude Bayerns.“
Zur transparenten Finanzierung der millionenschweren Baumaßnahme wurde das Kommunalunternehmen LAKUBAU gegründet: Das Kommunalunternehmen wird für Bau und Betrieb des Gebäudes zuständig sein, der Landkreis und das Jobcenter werden als Mieter einziehen.
Landrat Dreier überraschte auch den LAKUBAU-Vostandsvorsitzenden Thomas Stöckl mit einem Präsent, der sich sichtlich freute.
Thomas Stöckl enthüllte den Grundstein, der im Landratsamt Landshut einen besonderen Platz finden wird. Trotz seiner bisherigen Erfahrung am Bau stellt die Realisierung des neuen Landratsamtes Landshut für Stöckl und seine Mitarbeiter die bisher größte Herausforderung dar: „Trotz der unsicheren Lage, Lieferengpässe, explodierende Energiekosten und anhaltender Fachkräftemangel im Handwerk, lassen wir uns nicht entmutigen. Mit LAKUBAU haben wir ein schlagkräftiges Kommunalunternehmen aus der Taufe gehoben, das für die Umsetzung eines Großprojektes mit diesen Rahmenbedingungen unverzichtbar ist.“
Dem mit deutlicher Mehrheit verabschiedeten Grundsatzbeschluss im Juli 2017 gingen umfangreiche Planungen voraus. Auf Basis eines Standortgutachtens wurde klar: Am bisherigen Verwaltungsstandort in Landshut-Achdorf sind bereits alle Entwicklungsmöglichkeiten erschöpft: Nicht nur die bestehende Wohnbebauung im Umfeld, der Achdorfer Friedhof, sondern auch die LAKUMED-Klinik Landshut-Achdorf und zwei Ärztehäuser schränken die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten ein – frei nach dem Motto: „zwei sind einer zu viel“.
Der Festakt zur Grundsteinlegung klang mit lebhaften Gesprächen bei einem leckeren Buffet aus.
Es haben sich mehrere Standorte für die Ansiedlung des neuen Landratsamtes beworben: Deshalb wurde vom Kreiseigenen Hochbau eine Bewertungsmatrix erstellt, um den bestmöglichen Standort für das neue Landratsamt zu ermitteln. Neben den Grundstückspreisen sind hier auch Kriterien wie geografische Lage im Landkreis, Topographie, ÖPNV-Anbindung, mögliche weitere Synergieeffekte etc. mit eingeflossen.
So fiel die Entscheidung der Kreisräte auf ein Grundstück in Essenbach in hervorragender Lage: Neben der kommunalen Musikschule und gegenüber der überregional bekannten ESKARA-Veranstaltungshalle – der neuen Josef-Neumeier-Allee, benannt nach dem früheren langjährigen Altlandrat aus der Marktgemeinde Essenbach, der Sommer 2020 verstorben ist.
Den international ausgelobten Architektenwettbewerb konnte das Büro „dasch zürn + partner“ aus Stuttgart für sich entscheiden.
Aktuell wurden auf der riesigen Baustelle bereits drei Kräne aufgestellt und das Fundament des Gebäudes vorbereitet. Ende 2024 soll das neue Landratsamt für die 162 000 Einwohner des Landkreises in Betrieb gehen. - Alle Fotos: Hermann Schnall