O'zapfen: Für Oberbürgermeister Alexander Putz reinste Routine. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (10.08.2023) Mit nur zwei konzentrierten Schlägen trieb Oberbürgermeister Alexander Putz den Wechsel in das erste Fass des Landshuter Dultbiers der Brauerei Wittmann, die am Dienstag zur Bierbrobe ins Zollhaus einlud. „O'zapft is“ rief Alexander Putz sogleich den Gästen zu und sorgte sich persönlich mit dem Füllen der Krüge um deren Wohl. Der erste Schluck hinterließ einen wunderbaren Mix aus süßen und bitteren Aromen auf der Zunge und im Gaumen.
Mit dem zweiten Schluck folgte das Lob auf Brauereichef Adrian Kell und seinen Diplom Braumeister Florian Drißl. Die Besucher der 684. Landshuter Bartlmädult dürfen sich auf ein ausgewogenes, vollmundiges Festbier freuen.
O'zapt is: Einer der wichtigsten Sätze im Bayerischen Wortschatz.
Bis die rund 30 Krüge gefüllt waren, dauerte es einige Zeit. „Eigentlich brächt ma hint und vorn a Fass, damit es schneller geht“, meine OB Putz, worauf Stadtrat Lothar Reichwein witzelte: „Oder jedem gleich sein eigenes Fasserl.“ Das erste 30ger Fass war jedenfalls ruckzuck durch die rund 30 Gäste geleert. Ein süffiges Kompliment an die Brauerei und das Bier mit seinem außergewöhnlichen Charakter.
Die „technischen“ Daten des Wittmann-Dultbiers sind einfach zusammengefasst: 13,5°Plato Stammwürze und 5,6 Prozent Alkoholgehalt. Braumeister Florian Drißl verwendet dazu Wasser aus dem eigenen Mineralbrunnen der Brauerei an ihrem Sitz in Achdorf und setzt ausschließlich auf regionale Rohstoffe mit bayerischen Malzen und Hopfen aus der Hallertau. Beim Brauprozess wird es etwas spezieller: Das Dultbier entsteht im sogenannten „Dekotions-Maischverfahren“ und einer anschließenden kalten Gärung mit Hefe aus eigener Reinzucht. Bei der Dekoktion wird ein Teil der Maische (Gemisch aus Wasser und Getreide) gekocht und dann der Restmaische wieder zugemischt. Ein Verfahren, das nichts mit industrieller Bierproduktion zu tun hat, sondern mit einem handwerklichen Brauverfahren, das einen erfahrenen Braumeister auszeichnet. Anschließend lagert und reift die Bierspezialität rund zehn Wochen.
Den ersten Schluck Wittmann-Dultbier gönnte sich das Stadtoberhaupt im Kreise dder Festwirte, Brauerei- und Schaustellervertreter.
Fand sonst die Bierprobe zur Dult um die Mittagszeit statt, wurde sie auf Vorschlag von OB Alexander Putz auf 18 Uhr verlegt. So bleibt für alle Zeit, den Sud ausgiebig zu probieren und zusammen zu sitzen. Die Idee wurde belohnt. Die Geselligkeit der Festwirte, der Dultorganisatoren vom Marktamt, den Mitglieder des Dultsenats und den Vertretern der Schausteller spiegelte einen Vorgeschmack auf die 684. Bartlmädult wieder und Braumeister Florian Drißl sah seine Zunft bestätigt: „Wir haben einen sozialen Beruf, der die Leute zusammenbringt.“
Eine weitere Überraschung fand am Abend der Bierprobe statt. Brauereichef Adrian Kell begrüßte Weinstadlwirt Christian „Buchi“ Buchner am 18.08. um 8 Uhr Acht als „Stadlwirt“ und nahm ihn somit ganz offiziell in den Kreis der Festwirte auf. Adrian Kell freute sich besonders, dass die Bierprobe nur unweit der Grieserwiese und gleich neben der Braustätte im Zollhaus stattfand. Seit 1901 trägt die Gaststätte den Titel „Brauereiwirtschaft“.
Alle zusammen an den Tischen: Bier verbindet und regt die gemeinschaftliche Geselligkeit an.
Die Fest- und Zollhauswirte Stephie und Patrick Schmidt sorgten sich mit ihren Team um das leibliche Wohl. Schweinsbraten vom Wammerl mit rescher Kruste, zweierlei Knödel, Erdäpfelsalat, dazu Sauerkraut waren das bayerisch, kulinarische i-Tüpferl an dem Abend. G'schmeckt hat es und mit den geleerten Tellern wurde sprichwörtlich ein Botschaft für perfektes Dultwetter noch oben gesendet. Derzeit sagt der Wetterfrosch für den Eröffnungstag, Freitag, 18. August, der Bartlmädult angenehme und sonnige 26 Grad voraus. An diesem Tag zapft OB Alexander Putz vor dem historischen Rathaus an und eröffnet damit offiziell für zehn Tage den größten Biergarten an der Isar.
Mit dem Stadtbus ohne Stress zur Dult und wieder heim. Lothar Reichwein nutzt die Öffentlichen.
Ein vorbildliches Zeichen für die richtige Anreise Zur Dult gab es durch die Mitglieder des Dultsenats obendrauf. Lothar Reichwein nutze den Stadtbus, Patricia und Gerd Steinberger kamen zu Fuß, Johanna Schramm und Robert Neuhauser waren per Fahrrad vor Ort. So lässt sich sorgenfrei ein Schluck des Wittmann-Dultbier genießen. Dultbürgermeister Dr. Thomas Haslinger zeigt sich jedenfalls zuversichtlich, dass es bei dem Bier wieder eine tolle Bartlmädult wird. Auch Stephie und Patrick Schmidts Bedienungen waren schon voll im Eifer zur Batlmädult zum Wohle der Gäste unterwegs: „Stellts die leeren Krüge vor, damit wir frische bringen können.“