Im Bild die potentiellen OB-Kandidaten Helmut Radlmeier (li.), Stefan Gruber und Prof. Dr. Goderbauer-Marchner vor dem Dult-Auszug am Rathaus.
Jetzt haben die Stadträte Pause vom stadtpolitischen Geschäft. Erst am 17. September geht es mit einer öffentlichen Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschschusses weiter. Am Freitag, 25. September, folgt dann eine öffentliche Sitzung aller 44 Stadträte unter der Leitung von Oberbürgermeister Hans Rampf. Sehr politisch wird dagegen der Monat Oktober. Da geht es am Freitag, 2. Oktober, 9 Uhr, schon mit einer öffentlichen Sitzung des Bausenats los. Um 15 Uhr folgt am gleichen Tag eine Vollsitzung des Stadtrats, wo angeblich der Vertrag über den Ankauf der 4.000 Quadratmeter, auf dem der Bernlochnerkomplex steht, das wichtigste Thema sein dürfte.
Über die Höhe der Kaufsumme für dieses bebaute Grundstück gehen selbst bei erfahrenen Immobilienkaufleuten die Meinungen weit auseinader: Sind es weniger als 5 Millionen Euro oder sogar mehr als 7 Millionen. Das liefe auf einen extrem hohen und der Öffentlichkeit kaum vermittelbaren Quadratmeterpreis hinaus.
Der EV Landshut wird am Freitag, 25. September, mit einem Heimspiel in der Oberliga Süd starten. Aller Voraussicht nach wird der EVL-Stammverein mit Helmut Barnerssoi an der Spitze vorerst die Profi-Abteilung übernehmen. Geschäftsführer Christian Donbeck wird zunächst bleiben. Hauptsponsor Stefan Brandl (Geschäftsführer von ebm-papst) hat gestern am Rande der Pressekonferenz zum Gastspiel des FC Bayern in Landshut (8. Oktober) auch das Thema EVL angesprochen. Kurzfristige Lösungen mit neuen Gesellschaftern sind demnach nicht zu erwarten.
Am Samstag, 29. August, findet ja im heimischen Eisstadion der "Niederbayern-Cup" mit Deggendorf, Dingolfing und Passau ab 10 Uhr - jeder gegen jeden jeweils 2 x 20 Min. - statt. Da wird man mehr über die Zukunft des EVL in Erfahrung bringen können. Stefan Brandl ließ anklingen, dass ebm-papst die finanziellen Zuwendungen an den EVL auch in der Oberliga nicht verringern werde. Zwar gelte, dass ein Neuanfang mit den zuletzt handelnden Personen - Beck und Donbeck - nicht mehr vorstellbar sei, doch der amtierende EVL-Manager könne nicht einfach von heute auf morgen ausgetauscht werden, weil er die personellen und organisatorischen Strukturen für die Oberliga vorbereiten müsse. Zuletzt haben ja zwei Fan-Sprecher und 12 Fan-Clubs in einem offenen Brief gerade auch Christian Donbeck heftig kritisiert.
Für die Sommerpause bleiben also genügend Themen. Nicht zuletzt entscheiden ja die Führungsgremien der Landshuter CSU schon am Freitag und Samstag, 4./5. September, im romantischen Thyrnauer Schlosshotel (bei Passau) über den OB-Kandidaten. 26 Personen - alle 13 Stadträte der CSU-Fraktion, die CSU-Vorstandsmitglieder sowie die Stadtteilsprecher und Arbeitskreisleiter - werden sich da versammeln, darunter auch CSU-Fraktionschef Rudolf Schnur und sein Sohn Ludwig als neuer JU-Vorsitzender. Nicht dabei ist Ex-JU-Chef Dr. Haslinger.
Vom CSU-Fraktionschef gibt es immer noch keine öffentliche Empfehlung pro OB-Kandidat MdL Radlmeier, der im September 49 Jahr alt wird. Drei auswärtige Top-Referenten sind bei der Klausur auch mit dabei. Radlmeier testet derweil auf der Bartlmädult seine Beliebtheit. Keiner schüttelt dort so fleißig täglich viele Hände wie der designierte CSU-OB-Kandidat.
Währenddessen sorgt Fraktionschef Schnur mit einem gemeinsamen Antrag - nur mit dem parteilosen Stadtrat Dr. Fendl - mit der Landshuter Mitte (5 Räte) und der Jungen Liste (3 Räte) in Sachen "Peterhof" für neue Nachdenklichkeit. Insider halten es für möglich, dass Schnur seine eigene OB-Kandidatur bis zur offiziellen Nominierungsversammlung der 700 Landshuter CSU-Mitlglieder offen lässt.
Wie bereits mehrmals gemeldet werden die Landshuter Grünen am Samstag und Sonntag, 3./4. Oktober, im Geisenhausener "Stefanihof" in Klausur über den grünen OB-Kandidaten entscheiden, der mit größter Wahrscheinlichkeit Stefan Gruber (43) heißen wird. In der Einladung zur Klausur wird zwar auch noch Sigi Hagl (48), derzeit Fraktionsvorsitzende und grüne Landesvorsitzende, als mögliche OB-Kandidatin genannt. Sigi Hagl muß sich am 17. Oktober bei der Landesversammlung der Grünen in Bad Windsheim der Wiederwahl als Landesvorsitzende stellen. Ob sie eine Gegenkandidatin bekommt, ist noch offen.
Der Neu-Stadtrat und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Stefan Gruber muß als OB-Kandidat vor allem beim ersten Wahlgang am 9. Oktober 2016 besser abschneiden als die wohl sichere OB-Kandidatin der Landhuter Mitte, Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, wie Radlmeier weiterhin stilles CSU-Mitglied. Sie ist zwölf Jahre älter als Gruber und sechs Jahre älter als Radlmeier.
Helmut Radlmeier hatte bei einer Umfrage der "LZ" vor einigen Monaten mit 12 Prozent als OB-Kandidat nicht besser abgeschnitten als 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, der jedoch zuvor schon stets erklärt hat, nicht mehr als OB-Kandidat zur Verfügung zu stehen. Er brachte es bei der letzten OB-Wahl 2010 immerhin auf 26,32 Prozent. Ein ähnliches Ergebnis braucht auch Stefan Gruber, um am Ende in eine Stichwahl (am 23.10.2016) - wohl gegen Radlmeier - zu kommen. Die Stichwahl ist sicher auch das Nahziel von Prof. Goderbauer-Marchner, die auf Stimmen aus dem Schnur-Flügel der CSU hofft und vor allem aus der Jungen Union und Schülerunion, dazu von den "Bürgern für Landshut" und nicht zuletzt aus dem Lager der Freien Wähler um MdL Jutta Widmann, falls sich der neue FW-Vorsitzende Alfons Bach mit seiner Ankündigung, einen eigenen OB-Kandiaten zu nominieren, nicht durchsetzen kann.
Und da ist noch der potentielle OB-Kandidat der FDP (wohl Parteichef Alexander Putz, 51) und die OB-Kandidatin der SPD. Dort mehren sich die Stimmen, die Patricia Steinberger (44), Tochter von Ex-Bürgemeister Gerd Steinberger, ins Rennen schicken wollen. Womöglich dürfen dies die gut 200 SPD-Mitglieder in einer parteiinternen Wahl - zwischen Steinberger und Anja König - entscheiden.
Weitere OB-Kandidaten sind nicht ausgeschlossen, so von der Bayenrpartei, von den LInken (die sich im September, Oktober neu organisieren wollen) und von sonstigen Parteifreien bzw. Kulturinteressierten. Ihr Profil könnte sicher auch die ÖDP (2 Stadträte) mit einer eigenen OB-Kandidatin nicht zuletzt im Hinblick auf weitere Wahlen (Bezirk, Landtag, Bundestag, Europa) schärfen, denn OB-Wahlkämpfe kann man selbst mit geringsten finanziellen Mitteln bestreiten. /hs
Hier die Stadtratssitzungen im September und Anfang Oktober
Donnerstag, 17. Sept. - 16 Uhr - Finanz- und Wirtschaftsausschuss - Alter Plenarsaal
Freitag, 25. Sept. - 15 Uhr - Plenum - Neuer Plenarsaal des Rathauses
Freitag, 2. Okt. - 9 Uhr - Bausenat - Alter Plenarsaal
Freitag, 2. Okt. - 15 Uhr - Vollsitzung aller Stadträte - Neuer Plenarsaal
Dienstag, 6. Okt. - 16 Uhr - Umweltsenat - Alter Planarsaal des Rathauses
Mittwoch, 7. Okt. - Verkehssenat - Alter Plenarsaal des Rathauses