Studienbeiträge sollen erst nach dem Studium, also beim Berufseinstieg in Raten gezahlt werden. Die Junge Union Landshut mit Thomas Haslinger (27) an der Spitze, fordert, die Studiengebühren in Bayern beizubehalten, jedoch grundlegende Dinge am System zu ändern. „Nach dem Berufseinstieg sollte jeder Hochschulabsolvent zwei Prozent seines Bruttoeinkommens als nachträgliche Studiengebühr zahlen", fordert JU-Chef Haslinger. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 3000 bis 3500 €uro, wären das im Schnitt 60 bis 70 €uro.
Auf ein Jahr gerechnet also ca. 800 €uro der jetzigen Beitragshöhe. Die Zahlungen sollten genau so lange getätigt werden, wie das Studium gedauert hat, so dass weiterhin ein Anreiz besteht, das Studium möglichst zügig und erfolgreich zu beenden.
Das Argument des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren, dass das Studium „vom Geldbeutel der Eltern" abhängig sei, wird damit außer Kraft gesetzt, da Studenten in diesem System unabhängig vom Einkommen der Eltern das Studium zu Ende bringen können.
Des Weiteren richtet sich das Modell nach der individuellen finanziellen Leistungsfähigkeit des Einzelnen, so dass sich der Beitrag nach dem Einkommen richtet und nicht wie im bestehenden Sytem ein Pauschalbetrag gezahlt werden muss. Nach oben hin wäre es denkbar, durch einen Maximalbetrag pro Jahr den Beitrag zu deckeln.
Studieum-Abbrecher würden entweder einen Pauschalbeitrag bezahlen oder ebenfalls, bei entsprechendem Verdienst, für die Zeit, die sie studiert haben, zwei Prozent des Gehalts abführen.
Durch die komplette Abschaffung der Studienbeiträge sieht die JU Landshut die Gefahr, dass sich das dann fehlende Geld auf die Qualität der Lehre und Lehreinrichtungen auswirkt. Aus den jetzigen Studienbeiträgen wurde viel für die Verbesserung von Forschung und vor allem Lehre getan. Insbesondere naturwissenschaftliche Studiengänge, in welchen die Neuanschaffung moderner Laborausstattung dringend notwendig ist, profitieren in großem Maße von den zusätzlichen Geldern.
In der Diskussion um die Abschaffung des Semesterbeitrags sollten im Übrigen auch einmal die Nicht-Akademischen Berufe bedacht werden. So müsste man der Fairness halber, einem Handwerksmeister ebenfalls seine tausende Euro teure Weiterbildung bezahlen oder allgemein Weiterbildungen jeglicher Art kostenfrei gestalten. Da dieses Unterfangen nicht seriös gegenfinanzierbar ist, ohne dabei den ausgeglichenen Haushalt und die Rückzahlung der Schulden zu vernachlässigen, werden die Studienbeiträge für uns auf mittelfristige Sicht notwendig bleiben.
Thomas Haslinger setzt nach: Wer keine Gebühren zahlen will, hat die Möglichkeit in bald allen 15 anderen Bundesländern zu studieren. Aufgrund der Tatsache, dass die Zahl der Studierenden in Bayern trotz der Gebühren stetig zunimmt, sehen wir es aber als erwiesen an, dass es den jungen Leuten vor allen um die Qualität der Ausbildung und nicht um die Studiengebühren geht. Um das ausgezeichnete Niveau bayerischer Hochschulen auch in Zukunft aufrecht zu erhalten, fordert die Junge Union Landshut die Veränderung des Beitragssystems, hin zu einem individuelleren und gerechteren Modell.
gez.
Thomas Haslinger, JU-Vorsitzender und stellv. CSU-Vorsitzender in Landshut
Simon Muller, JU-Pressesprecher