Die Flutmulde entlastet zwar die Isar, ab sie verursacht auch Grundwasserprobleme.
Die Erstellung einer Dokumentation über die Ursachen, die räumliche Verteilung und den Umfang der durch das Hochwasser an den Gebäuden in Landshut entstandenen Schäden beantragt Stadtrat Robert Mader (Freie Wähler) heute (6.6.) in einem Antrag an die Stadt.
Die Daten sollen über die zu erwartenden Entschädigungsanträge, die Meldungen bei der Integrierten Leitstelle und die Einsätze der Hilfsdienste ermittelt werden. Außerdem soll in den Medien ein Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger ergehen, entstandene Schäden zu melden.
Stadtrat Mader begründet seinen Antrag wie folgt:
Die Stadt Landshut ist bei dem aktuellen Hochwasser insbesondere durch die Flutmulde vor Überschwemmungen weitgehend verschont geblieben. Trotzdem kam es in vielen Teilen des Stadtgebietes durch eindringendes Grundwasser oder Rückstau aus dem Kanalsystem zu hohen Sachschäden. Die Ursache dieser Vorgänge, deren räumliche und zeitliche Ausbreitung und ungefähre Höhe der entstandenen Schäden ist zu ermitteln, damit langfristig geprüft werden kann, was seitens der Stadt vom Freistaat zur Verminderung derartiger Schadensereignisse gefordert werden soll, oder selbst getan werden kann.
Die Flutmulde in Landshut leitet zwar große Mengen an Wasser ab, allerdings kommt es dabei zu erheblichen zusätzlichen Grundwasserströmen, die zu einem massiven Anstieg des Grundwassespiegels führen. Beim jetzigen Hochwasser sind so viele Bürgerinnen und Bürger geschädigt worden, dass anhand des jeweiligen Zeitpunkts des Eindringens von Grundwasser in die Keller und des Ausmaßes des Schadens ein relativ genaues Bild dieser Grundwasserströme gewonnen werden kann. Ohne diese Daten sind keine etwaigen Gegenmaßnahmen planbar.
Die Erhebung der Daten ist mit keinem großen Personaleinsatz verbunden, zumal ohnehin die Entschädigungsanträge laut Mitteilung in den Medien von der Stadt zu bearbeiten sein werden.
Angesichts der klimatischen Veränderungen kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich ein derartiges Hochwasser in den nächsten Jahren nicht mehr ereignen wird. Die Stadt ist verpflichtet, Schaden von der Bevölkerung soweit wie möglich abzuwenden.
Die entstandenen Schäden im Stadtteil Mitterwöhr sollen gesondert erfasst werden, da dort eventuell auch andere Schadensursachen zu berücksichtigen sind.
gez.
Robert Mader - Stadtrat Freie Wähler