Mit großflächigen Plakaten hat Landtagskandidat Helmut Radlmeier (46) quasi einen Frühstart für die Landtagswahl am 15. September hingelegt. Der Landshuter CSU-Vorsitzende und Frakionschef (gemeinsam mit Ingeborg Pongratz) der noch zwölf von ehemals 16 verbliebenen CSU-Stadträten ist bei der Landshuter Hochzeit als Armbrustschütze im grünen Wams bei den Umzügen zu sehen.
Am ersten Hochzeitssonntag mußte Radlmeier zur Kenntnis nehmen, dass Ministerpräsident Horst Seehofer kurzfristig seinen Besuch wegen einer dringenden Problemlösung von Asylbewerbern, die sich nach einem Hungerstreik zum Teil in Lebensgefahr befanden, absagen mußte. Seehofer wird auch die restlichen Hochzeitssonntage nicht mehr nach Landshut kommen. Für den Hochzeitsumzug am 21. Juli hat sich dagegen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, ein enger Vertrauter von MdB Dr. Wolfgang Götzer, angekündigt.
Am Freitag, 12. Juli, sollte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich zu einer öffentlichen Kundgebung vor dem Landshuter Rathaus kommen. Auch dieser Besuch ist abgesagt. Friedrich fährt kommende Woche in die USA. Helmut Radlmeier versucht derweil im Stadtrat zu punkten. Beim achtstündigen Sonderplenum am Freitatg (5.7.) hat er sich mehrmals mit Debattenbeiträgen - stets im lupenreinen Dialekt - zu Wort gemeldet.
Die Meßlatte für den Landtagskandidaten liegt für die Wahl am 15. September bei 44,88 Prozent im Stadtgebiet. Dieses Ergebnis erzielt die Ergoldignerin Gertraud Goderbauer bei der letzten Landtagswahl am 28. September 2008. Fünf Jahre zuvor (2003) erreichte sie noch 58,43 Prozent. Josef Eppeneder kam bei seiner letzten der Landtagswahl 1998 in Landshut auf 51,41 Prozent.
In Landshut Stadt wird CSU-Kandidat Helmut Radlmeier wohl deutlich vor dem Direktkandidaten der Freien Wähler, Hubert Aiwanger (42) gewinnen, Im Landkreis könnte Aiwanger die Nase vorn haben, weil zum Stimmkreis Landshut vor allem der nördliche Landkreis gehört, wo es viele Hochburgen der Freien Wähler gibt (z.B. Essenbach, Ergolding, Rottenburg).
Auch die Kandidatinnen der Grünen und der SPD können es schaffen
Besonders spannend wird auch das Duell der Landtagskandidatinnen Ruth Müller (SPD), daheim in Pfeffenhausen und Rosi Steinberger (Die Grünen), 2. Bürgermeisterin in Kumhausen. 2008 bekamen die Grünen im Stadtgebiet 14,25 Prozent und die SPD 13,57 Prozent. Der FDP-Kandidat Freiherr von Gumppenberg holte im Stadtgebiet beachtliche 10,57 Prozent. Er rückte zum 1. Februar 2013 in den Landtag nach. Gumppenberg, mittlerweile 72, tritt ebenfalls erneut an. - Die Freien Wähler holten im Stadtgebiet 2008 nur 10,57 Prozent. Doch die "Freien" brachten mit Hubert Aiwanger und Jutta Widmann zwei Kandidaten in den Landtag. Rosi Steinberger ist die niederbayerische Spitzenkandidaten der Grünen. Sie kommt mit Sicherheit in den Landtag. Auch Ruth Müller hat mit dem Listenplatz drei gute Chancen für ein Landtagsmandat. /hs