Polizeirat Andreas Urban berichtete dem Abgeordneten Florian Oßner von der aktuellen Arbeit in der Polizeiinspektion Landshut.
Landshut - pm (16.12.2022) Die Polizeiinspektion Landshut ist die höchstbelastete Dienststelle in Niederbayern und hofft im Rahmen des Programms "Polizei 2025" auf spürbare Personalaufstockungen. Der Einsatz von Einstellungsberatern und Werbeaktionen zeigen erste positive Auswirkungen in steigenden Bewerberzahlen, berichtet Polizeirat Andreas Urban bei einem Arbeitsgespräch mit dem Abgeordneten des Deutschen Bundestags, Florian Oßner (CSU). Der Haushaltspolitiker sicherte Urban seine Unterstützung zu.
"Wir müssen den Beruf attraktiver gestalten, beispielsweise durch flexiblere Einsatzmöglichkeiten", so Urban. Auf das junge und motivierte Team kommen künftig weitere Herausforderungen durch den starken Zuzug in die Region hinzu.
Der Bundestagsabgeordnete stimmte mit Urban überein, dass das Wachstum die gesamte Region unter große Herausforderung stelle: "Unsere Heimat hat sehr großes Potenzial, aber die Rahmenbedingungen müssen dafür auch stimmen."
Zu den Rahmenbedingungen gehört ein optimierter Arbeitsplatz in der Polizeiinspektion, daher besteht ein großer Sanierungsbedarf, beispielsweise beim Brandschutz und in der Modernisierung der Polizeiinspektion im historischen Gebäude in der Neustadt. Sorgen macht dem stellvertretenden Dienststellenleiter die nach Corona wieder stark ansteigende Zahl der Vorführungen, also Personen persönlich vor Gericht zu verbringen. Dies setze eine hohe Personalbindung und die Unterstützung der benachbarten Dienststellen voraus. Nach Ende der coronabedingten Einschränkungen nehmen die durch die Polizei Landshut zu betreuenden Vorführungen wieder zu. Aus Sicht Urbans wäre es wünschenswert, dass die Möglichkeit von Videovernehmungen in Gerichtsverfahren weiter forciert wird, um die Zahl der Vorführungen mit dem dadurch verbundenen Sicherheitsaufwand zu reduzieren.
Mit demokratischen Werten überzeugen
Die Kriminalitätsentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Landshut sei in seiner Entwicklung moderat, eine finale Bewertung ist erst im kommenden Jahr möglich. Im Bereich des Straßenverkehrs zeichnet sich für den Bereich Landshut für das laufende Jahr eine Zunahme bei den Alkoholfahrten ab. Alkohol und Drogen im Straßenverkehr sind eine der Hauptunfallursachen und daher weiter im Fokus polizeilicher Kontrollen. Die Freigabe von Cannabis ist in diesem Zusammenhang aus polizeilicher Sicht kritisch zu sehen, so Urban.
Unverändert finden in Landshut - zwar zahlenmäßig vermindert - die sogenannten Montagsspaziergänge statt. Der Fokus hat sich von Corona weg zur Inflation, Energiekrise und generellen Staatskritik gewandelt. Die Versammlungen blieben in Landshut bisher gewaltfrei, die Polizei setzt dabei weiter auf einen deeskalativen Ansatz sowie kommunikatives Vorgehen. Hier sieht Oßner auch die Politik in der Pflicht: "Am Ende müssen wir die Leute wieder mit ins Boot holen und mit unseren demokratischen Werten argumentativ überzeugen."
Schon jetzt gäbe es erste Gespräche mit den Förderern und den Landshuter Blaulichtorganisationen zur Einsatzplanung anlässlich der Landshuter Hochzeit im nächsten Jahr. "Die Großveranstaltung über Wochen gehört zu den schönen Einsätzen als Polizist in der Region. Trotz der vielen Arbeit in der Zeit genießen die Beamten die außergewöhnliche Atmosphäre vor historischer Kulisse", bemerkt Urban. Bundestagsabgeordneter Florian Oßner dankte abschließend Urban und seinem gesamten Team der Polizei Landshut für ihren engagierten Einsatz mit einem vorweihnachtlichen Geschenk.