Ein Blechschild mit der Aufschrift „Respekt! Kein Platz für Rassismus" ist jetzt am Eingang der Landshuter Stadtbücherei in der Steckengasse zu sehen. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner in Vertretung und der IG Metall-Bevollmächtigte Robert Grashei, die gemeinsam das Schild angebracht haben, setzen damit ein Zeichen für Toleranz und fairen Umgang an einem Ort der kulturellen Begegnung in Landshut.
Im Bild oben: Das Schild "Respekt! Kein Platz für Rassismus" ist an der Stadtbücherei angebracht: von links Zweiter Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, Robert Grashei, erster Bevollmächtigter der IG Metall Landshut, Stadtdirektor Andreas Bohmeyer und der Leiter der Stadtbücherei, Ludwig Bichlmaier.
Mit der Aktion unterstützt die Stadt Landshut die bundesweite Initiative, die sich mit ihrer Botschaft gegen Rassismus und jedwede Benachteiligung – etwa aufgrund ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, wegen einer Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung wendet. Für Dr. Thomas Keyßner ist die Schildanbringung ein wichtiges Signal an die Besucher und Nutzer der städtischen Bücherei: „Zeigen Sie Zivilcourage und treten Sie rassistischen Äußerungen entgegen. Denn Rassismus bedroht das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft."
Der Ursprung der Initiative geht auf eine rassistische Diskriminierung gegen einen farbigen Spieler von Sachsen Leipzig zurück, der bei einem Auswärtsspiel in Halle übel beschimpft wurde. Diesen Vorfall nahm Lothar Rudolf, Inhaber der Agentur Querformat in Frankfurt, zum Anlass um etwas gegen Rassismus zu tun und engagiert sich seitdem mit vielen Ideen gegen Vorurteile und Intoleranz. Seit drei Jahren ist die IG Metall Partner und transportiert die Botschaft von den Sportarenen in die Betriebe. Mit ihrem Vorstandsmitglied und Hauptkassierer Bertin Eichler stellt die Metallgewerkschaft den Schirmherrn der bundesweiten Initiative und gewinnt seitdem viele Geschäftsführungen und Betriebsräte für die Idee der Schildanbringung an den Werkstoren. Die ehemalige Profi-Fußballerin und zweimalige Weltmeisterin Sandra Minnert ist seit zwei Jahren Schirmfrau der Initiative und unermüdlich im Einsatz für Respekt! Mittlerweile unterstützen zahlreiche Prominente aus Sport und Unterhaltung die „Respekt! Kein Platz für Rassismus" Idee und erreichen mit vielen ehrenamtlich engagierten Personen ein großes Publikum auf Veranstaltungen und Aktionen. So wurden im vergangenen Jahr bei mehr als 600 Veranstaltungen über 1,2 Millionen Menschen erreicht. Metaller Robert Grashei ist auch begeisterter Botschafter der Initiative: „Wir informieren auf Betriebsversammlungen und beziehen Stellung gegen Rassismus und jede Form von Diskriminierung. Die Respekt! Schilder sind mittlerweile auch in zwölf Betrieben der Region an den Werkstoren und in Ausbildungswerkstätten angebracht. Das ist eine gute Botschaft und ein wichtiges Zeichen, weil in den meisten Betrieben unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Kulturen miteinander arbeiten." Neben der öffentlichen Wirkung des Respekt!-Schildes gibt es ein vielfältiges Angebot an Informationsmaterial und auch eine eigene Homepage unter www.respekt.tv wurde von der Initiative eingerichtet. Ein Respekt-Magazin informiert vier Mal im Jahr über die Aktionen und Events rund um die Respekt!-Kampagne. Mit dem Kinderbuch „Was ist eigentlich Rassismus?" klärt die Initiative anhand der Geschichte der beiden Freunde Malte und Emil über Vorurteile und Rassismus auf. In einem Bildband kommen 100 Prominente zu Wort und erklären, wie sie über Respekt denken und was sie in diesem Zusammenhang erlebt haben. Einen zweiten Bildband gibt es seit der Frauenfußballweltmeisterschaft mit 100 Geschichten von 100 Frauen. Neben dem Aufklärungs- und Informationsmaterial gibt es bei der IG Metall Landshut auch eine Torwand gegen Rassismus. Dabei kann man im Stil des Aktuellen Sportstudios – drei Schüsse unten und drei oben – Treffer für Respekt erzielen.
Für den Gewerkschafter Grashei ist das Engagement gegen Rassismus eine gesellschaftspolitische Herausforderung, die aktuell zu bewältigen ist: „Wir sind ein Einwanderungsland und müssen begreifen, dass Zusammenleben zu allererst Respekt erfordert. Eine Gesellschaft funktioniert besser, wenn sie die Menschen, die hier leben als Bereicherung begreift und nicht ausgrenzt."