Das soziale Miteinander in Landshut stand im Mittelpunkt des zweiten Stadtgespräches der Grünen. Landshut bezeichne sich gerne als familienfreundliche Stadt, so Stadträtin Sigi Hagl, aber noch immer haben viele Eltern ein Betreuungsproblem. Während das Angebot im Kleinkind und Kindergartenalter deutlich verbessert wurde, stehen Eltern von Schulkindern oft vor unlösbaren Problemen, da es weder genügend Ganztagsklassen noch Betreuungsangebote gebe.
Absolut unverständlich sei es daher, dass die Einrichtung einer gebunden Ganztagsklasse an der Grundschule Auloh auf der Streichliste lande, weil der Regierungspräsident eine Sonderneuverschuldung strikt ablehne. Auch aus einem weiteren Grund seinen Betreuungsplätze zwingend notwendig.
Der Landshuter Armutsbericht zeige deutlich, dass gerade Alleinerziehende von Armut bedroht seien. Besonders alarmierend sei die hohe Zahl der Kinder, die mehr als 5 Jahre in Bedarfsgemeinschaften leben. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, gelinge nur durch vermehrte Anstrengungen zur Wiedereingliederung der Frauen in den Arbeitsmarkt und genügend Betreuungsplätzen für die Kinder.
In Landshut gebe es 8000 von Armut bedrohte Personen. Für diese Menschen sei der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ein drängendes Problem. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen forderte daher die Schaffung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft. „Nur so haben wir eine Instrument in der Hand, um diesem Mangel aktiv zu begegnen. Die von uns geforderten und 2013 beschlossenen 20% Sozialwohnungen bei größeren Baugebieten reichen leider nicht aus."
Landshut stehe aber noch vor einer weiteren Herausforderung, dem demographischen Wandel: Unsere Stadtgesellschaft wird zunehmend älter, und darauf müssen wir die Kommunalpolitik verstärkt ausrichten. Für die Jugendlichen forderte sie mehr Freiräume wie Graffitiflächen oder Bolzplätze und den Ausbau von Jugendtreffs in den einzelnen Stadtvierteln. Vordringlich sei hier ein Treff in der Porschestraße. Darüber hinaus regte sie sie eine Wiederbelebung des Jugendplenums an und Kinder- und Jugendsprechstunden im Rathaus.