Auch die Arbeit von Lehrern ist vielfältiger verwoben, nicht zuletzt mit den Standort-Bedin- gungen des Raumes. In einer wirtschaftlich so starken Region wie dem fast 150.000 Ein- wohner großen Landkreis Landshut, der Neubürger, vor allem junge Familien, anzieht, fällt auch der Rückgang der Schülerzahlen geringer aus. Hier sind Schulstandorte siche- rer und die Organisation der pädagogischen Arbeit lässt sich letztlich effektiver strukturie- ren als in Regionen mit Bevölkerungschwund.
"Es ist eine Freude, dies feststellen zu können", betonte stellvertretender Landrat Josef Haselbeck bei der Vorstellung der Situation vor Beginn des neuen Schuljahrs durch Schulamtsleiter Reiner Leicher und seine Kollegen. Haselbeck hob dabei besonders das Engagement der Landkreis-Gemeinden hervor: Durch die rege Ausweisung von Baugebieten ermöglichten die Kommunen den Zuzug von Bürgern. Das trägt, wie der geschäftsleitende Beamte des Landratsamts, Albrecht Alram, darlegte, zusammen mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Region maßgeblich dazu bei, dass der Landkreis Landshut in punkto Altersdurchschnitt der Bevölkerung und Anteil von Familien mit Kindern seit Jahren im positiven Sinne zur Spitzengruppe der Landkreise in Deutschland zählt: Der Landkreis Landshut ist einer der „jüngsten" Kreise im Land. Man sei daher auch guter Dinge, dass der Landkreis die 150.000-Einwohner-Hürde alsbald nehmen werde, sagte Alram.
1 118 Lehrerinnen und Lehrer in Stadt und Landkreis
Schulamtsleiter Leicher hatte die Schulamtsdirektorin Gabi Reißenweber, Schulrat Maximilian Pfeffer sowie eine ganze Reihe von neuen Schulleitern und Konrektoren zu dem diesjährigen Vorstellungstermin kurz vor Beginn des neuen Schuljahres mitgebracht zu dem Gespräch mit Haselbeck und Alram. Die vielen Pädagogen in neuen verantwortungsvollen Positionen machten schon augenscheinlich deutlich, was Gabi Reißenweber minutiös schilderte: Die Arbeit von 1118 Lehrern in Stadt und Landkreis Landshut, von Fortbildungsveranstaltungen über den Einsatz der Mobilen Reserve bis zu Versetzungsgesuchen gilt es zu koordinieren.
Er habe in seinen Jahren als Schulrektor nicht geahnt, was für ein Riesenberg an Arbeit sich dahinter verbirgt: Er könne aber aus heutiger Sicht nur staunen, dass das Schulamt den Bedürfnissen von Schülern, Schulen und Lehrern so sehr gerecht werde, machte der neue (seit April) Schulrat Pfeffer seinen längergedienten Kollegen ein Kompliment. Das Ganze geschieht im Dienst an den nachwachsenden Generationen – den 8315 Schülern der Grund-, Volks-, Haupt- und Mittelschulen im Landkreis Landshut.Ihre Zahl hat sich nach den Ausführungen der Schulräte gegenüber dem Vorjahr nur gering verringert (um 220 oder 2,6 Prozent).
Zum Schulanfang 78 weniger ABC-Schützen: minus 5 Prozent
Auch bei den Abc-Schützen habe man einen im Vergleich zu anderen Regionen selbst des wirtschaftlich prosperierenden Freistaats Bayern einen unterdurchschnittlichen Rückgang: 1328 Abc-Schützen schnüren am Donnerstag erstmals ihre Schulranzen; das sind 78 (oder 5,5 Prozent) weniger als im September 2011.
Sie gehen in 398 Klassen, davon entfallen auf die Grundschulen 259, auf die Haupt- bzw. Mittelschulen 139. Die Durchschnitts-Klassenstärke ist bei den Grundschulen auf 21,41 Schüler gesunken, in den Haupt-/Mittelschulen beträgt sie im neuen Schuljahr 19,94.
Die Mittelschul-Verbünde wie Bina-Vils, Landshut-Nord (nördlicher Landkreis) oder der jüngst gegründete Verbund Stadt Landshut-Markt Altdorf erweisen sich nach den Schilderungen als große Erfolgsmodelle. Vor allem aber waren alle voll des Lobes für das hohe pädagogische Engagement der Lehrer an den Schulen im Schulamtsbezirk. Mit individueller Förderung der Schüler, mit speziellen Klassen, mit denen schwächeren Schülern die wirklich geeignete und nötige Unterstützung geleistet werde, mit offenen wie gebundenen Ganztagsschulen und zahlreichen anderen maßgeschneiderten Lösungen leiste man das Mögliche, um junge Menschen zu einem guten Schulabschluss zu führen und ihnen damit Perspektiven für ihr Berufsleben zu eröffnen.
In Furth erste Schule mit Inklusion
Großartiges werde auch auf dem Gebiet der Inklusion geleistet, unterstrichen Leicher, Reißenweber und Pfeffer des weiteren, also auf dem Gebiet, behinderte und erheblich benachteiligte Kinder gemeinsam mit Kindern ohne solche Handicaps zu unterrichten. Die Schulräte verwiesen dabei auch stolz darauf, dass die Grund- und Mittelschule von Furth vom Kultusministerium als erste Schule im Schulamtsbezirk die Inklusion als Schulprofil ausdrücklich zuerkannt erhalten habe.
Auch die Menschen, die andere lehren, lernen ein Lebtag lang nicht aus: Dem trägt das Schulamt Landshut durch ein breit gefächertes und tief gestaffeltes Fortbildungs- programm Rechnung. Wie die Schulräte erläuterten gruppieren sich die Fortbildungs- angebote um die Schwerpunkte „Unterricht" (Themen-Beispiel: Diagnose und Förde- rung), „Personalentwicklung" (von Fortbildung von Führungskräften bis zu Förderung der Lehrergesundheit), „Medienbildung und –erziehung" (vom besseren eigenen Umgang mit Medien bis zu gewaltverherrlichenden Computerspielen) und „Soziale Bildung", ein Themenkreis, der von Werte-Erziehung bis zu Demokratie-Erziehung reicht.
Ein großes, institutionen-übergreifendes Engagement verbindet die Grundschul-Pädago- gen in der Region Landshut mit der Mitarbeiterschaft von Kindertagesstätten: Man arbeite hier eng zusammen, „damit einer der wichtigsten Übergänge, der vom Kindergarten in die Grundschule, zu einem harmonischen, fließenden Vorgang wird", wie es Schulamtsdirek- torin Gabi Reißenweber ausdrückte. Auch das Landratsamt Landshut ist, unter der Lei- tung von Karin Boerboom, Fachberaterin für Kindertagesstätten, daran maßgeblich betei- ligt. Die Zusammenarbeit von Frühpädagogen und Schulpädagogen werde auch künftig intensiviert werden, betonte Gabi Reißenweber.
Neue Rektoren und Konrektoren
Zum neuen Schuljahr gibt es an mehreren Landkreis-Schulen Änderungen in der Schul- leitung. Die neuen Rektoren sind Eva-Maria Loher (Grund- und Mittelschule Buch am Erlbach), Michael Kugler (Grundschule Rottenburg und Mittelschule Rottenburg-Hohen- thann), Peter Manhart (Volksschule Ergolding) und Oskar Glöbl (Volksschule Essenbach). Die neuen Konrektoren sind Susanne Schmidt-Wittkowsky (Grund- und Mittelschule Bodenkirchen), Margarete Haider (Grundschule Kumhausen) und Martin Deliano (Volksschule Ergolding).
Im Bild oben: Die neuen Rektoren und Konrektoren an Grund-, Volks-, Haupt- und Mittelschulen im Landkreis Landshut stellten sich vor Beginn des neuen Schuljahres dem stellvertretendem Landrat Josef Haselbeck (1. Reihe re.) und dem geschäftsleitenden Beamten Albrecht Alram (r1. Reihe li.) ) vor. Das Bild zeigt sie zusammen mit den Schulräten, mit Reiner Leicher an der Spitze (2. Reihe links) , dem Leiter des Staatlichen Schulamts Landshut.