„Der geht ab wie eine Rakete!“: Wenn Tobias Brockel, Kommunalbetreuer der Bayernwerk-AG für die Region Ostbayern, die Fahreigenschaften eines Elektro-Smarts schildert, kommt er regelrecht ins Schwärmen. Damit sich auch Mitarbeiter von Kommunen von den Vorzügen der Elektro-Autos überzeugen könnten, stellt das Unternehmen Gemeinden und Landkreisen derzeit kostenlos für jeweils drei Wochen Elektro-Smarts zur Verfügung:
Eine „sehr gute Idee“, wie Landrat Peter Dreier findet, der zusammen mit Projektmanagerin Regina Kauschinger (Regionalmanagement Stadt und Landkreis Landshut) erfreut von Brockel die Schlüssel für den Smart entgegennahm – und sich gleich erklären ließ, was es beim Aufladen der Batterien zu beachten gilt. Auch er werde das E-Auto sicher Probe fahren, betonte Landrat Dreier, der Brockel im Namen der Landkreis-Mitarbeiter dankte.
Der Anstoß für die Test-Aktion ist bei einer Gesprächsrunde im Landratsamt zum
Thema E-Mobilität im Juli gegeben worden, woran Brockel und Projektmanagerin
Kauschinger bei der Fahrzeug-Übergabe auf dem Parkplatz vor dem Landratsamt
erinnerten: Im Rahmen des Regionalmanagements für Stadt und Landkreis
werden auch das Thema „E-Mobilität“ behandelt und deren Chancen im Raum
Landshut ausgelotet. Dies ist, wie Landrat Dreier ausführte, auch ausdrücklich
durch einen Beschluss des Wirtschaftsausschusses des Kreistags bekräftigt
Ansprechpartner: Elmar Stöttner, Pressereferent
Landratsamt Landshut, Veldener Straße 15, 84036 Landshut
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Drei Wochen lang steht der blaue Elektro-Smart den Mitarbeitern des
Landratsamts für dienstliche Zwecke zur Verfügung, für Kurierfahrten zum
Beispiel. Für solche Strecken sei ein Elektro-Auto nämlich optimal, erklärte
Brockel: Verkehrsstudien zeigten, dass sich rund 90 Prozent aller Fahrten, die in
Deutschland mit dem Pkw zurückgelegt werden, in einem Radius von 50
Kilometern bewegten.
Das seien „ideale Voraussetzungen für ein Elektro-Auto“, sagte der
Kommunalbetreuer der Bayernwerk-AG. Denn der Elektro-Smart habe eine
Reichweite von 130 Kilometern – wenn man nicht rase, sondern sich an das
innerstädtische „Tempo 50“ halte und außerorts nicht schneller als 80
Stundenkilometer fahre. Bereits nach sechs Stunden Ladezeit an einer
herkömmlichen 230-Volt-Steckdose sei das Auto vollständig mit elektrischer
Energie aufgetankt: „Nimmt man einen Strompreis von 25 Cent an, kostet eine
Ladung des Elektro-Autos für 130 Kilometer fünf Euro“, betonte Brockel.
Der blaue E-Smart mit einer Leistung von 37 KW beziehungsweise 50 PS verfügt
über eine Reichweiten- und eine Ladezustands-Anzeige sowie einen
Tempomaten. Er ist mit einem Automatik-Getriebe ausgestattet und fährt immer
mit Tagfahrlicht. Wie Brockel darlegte, reicht die elektrische Antriebs-Energie am
längsten, wenn man weder Heizung noch Klima-Anlage des E-Autos einschaltet
und mit geschlossenen Fenstern fährt – bei offenen Fenstern erhöht sich der
Luftwiderstand und damit der Energie-Verbrauch. Im innerörtlichen Verkehr, zum
Beispiel beim Anfahren an einer Ampel, sei ein Elektro-Auto benzingetriebenen
Pkws schlichtweg überlegen: Selbst ein Sportwagen habe da keine Chance gegen
einen flotten Smart, zeigte sich Brockel begeistert von den Möglichkeiten, die in
einem so kleinen Gefährt steckten.
Die Bayernwerk-Aktiengesellschaft sieht in der E-Mobilität eine „innovative und
zukunftsweisende Technologie“. Daher wolle man möglichst viele Autofahrer
dazu bewegen, den Umgang mit Elektro-Autos zu erlernen – oder
gewissermaßen buchstäblich „zu erfahren“, erläuterte Brockel: „Der Elektromotor
für Autos kann sich zu einem wichtigen Antrieb der Zukunft entwickeln, denn er
bringt viele Vorteile mit sich.“ Landrat Dreier freut sich jedenfalls nach eigenen
Worten schon darauf, Erfahrungen mit einem Elektro-Auto zu sammeln – und
viele seiner Mitarbeiter teilen dem Vernehmen nach mit ihm diese Freude und die
Neugier an der E-Auto-Technik.
Die Bayernwerk-Aktiengesellschaft, die den Smart zur Verfügung gestellt hat, ist
eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von E.ON. Sie hat ihren Hauptsitz in
Regensburg und ist nach eigenen Angaben der größte regionale Netzbetreiber im
Freistaat: „Mit einem Stromnetz von rund 153.000 Kilometern Länge und einem
etwa 5.700 Kilometer langen Erdgasnetz sichert das Unternehmen die Energie-
Versorgung weiter Teile des Freistaats – in Unter- und Oberfranken, in der
Oberpfalz sowie in Nieder- und Oberbayern.“
BILD oben: So klein – und doch so innovativ: Ein blauer E-Smart wurde von Tobias Brockel (links), dem Kommunalbetreuer der Bayernwerk-AG für Ostbayern, zu Testzwecken an Landrat Peter Dreier und Regina Kauschinger übergeben, einer Mitarbeiterin des Regionalmanagements Stadt und Landkreis Landshut.