Zeilarn - pm (10.08.2020) Die Trinkwasserqualität in Niederbayern ist sehr gut. Damit das so bleibt, muss für den Grundwasserschutz weiter viel getan werden. Ein wichtiger Beitrag kann der Anbau der mehrjährigen Energiepflanze „Durchwachsene Silphie“ sein.
Bei einem Pilotprojekt in der Gemeinde Zeilarn im Landkreis Rottal-Inn baut der Landwirt Karl Holböck auf einer Fläche von sechs Hektar die Staudenpflanze zur Weiterverwertung für Biogasanlagen an.
Im Rahmen der Aktion Grundwasserschutz der Regierung von Niederbayern unterstützt die Regierung das Projekt fachlich gemeinsam mit dem Zweckverband Wasserversorgung Rottal und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau-Pfarrkirchen. Man hofft durch dieses Pilotprojekt, dass sich auch weitere Landwirte zum Anbau der Energiepflanze entschließen.
Als Dauerkultur besitzt die Staudenpflanze „Durchwachsene Silphie“ ein hohes Potential für den Grundwasserschutz und hat aber gleichzeitig auch für die Landwirte Vorteile. Durch den Anbau der „Durchwachsenen Silphie“ wird bereits im Vorfeld einer möglichen Grundwasserverunreinigung vorgebeugt, da die Pflanze weniger gedüngt werden muss und nach dem ersten Jahr keine Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt werden müssen. Für die Landwirte wird die etwas geringere Energieausbeute (die Methanausbeute der Silphie liegt etwa 15 bis 25 % unter der von Mais) durch verschiedene Punkte nahezu ausgeglichen: Lange Lebensdauer (10 – 15 Jahre), langandauernde Bodendeckung (Erosionsschutz, Humusaufbau, Wasserhaltevermögen), ab dem zweiten Jahr keine Bodenbearbeitung und Pflanzenschutzmaßnahmen (Herbizide) mehr erforderlich, Trockentoleranz durch tiefe Bodendurchwurzelung (bis 2 m), 30 Prozent weniger Nitrat-Bedarf im Vergleich zu Mais, eine erneute Ansaat ist nicht nötig, da die „Durchwachsene Silphie“ immer wieder nachwächst und die Ernte kann zusammen mit dem Silomais, Ende September, erfolgen.
Im Bild obenvon links Reimund Neumaier, Wasserwirtschaft Regierung von Niederbayern, Gerhard Schmidbauer, zweiter Bürgermeister der Gemeinde Zeilarn, Hermann Etzel, Vorsitzender des Wasserzweckverbandes Rottal, Landwirt Karl Holböck mit Ehefrau Angelika Holböck, Andreas Lechl, Biogas-Betreiber und Roland Kainz, Wassermeister des Zweckverbandes Wasserversorgung Rottal. Fotos: Reimund Neumaier, Regierung von Niederbayern