Bayern/Region - pm (15.06.2019) Am 20. Mai 2019 präsentierten die Allianz pro Schiene (APS) und der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Berlin eine Liste von Bahnstrecken, deren Reaktivierung eine deutlich positive Wirkung entfalten. Zu diesen Reaktivierungsstrecken gehört die Bahnlinie Passau – Waldkirchen – Freyung, und das ganz vorne.
Die Verkehrsverbände argumentieren:
· Die Ilztalbahn erschließt eine bisher vom Schienenverkehr unterversorgte Region und bietet ein besseres Grundangebot im öffentlichen Verkehr.
· Die Ilztalbahn-Reaktivierung wird als Priorität A, also dringlich, eingestuft.
· Der Zeitaufwand für die Reaktivierung ist gering, sie kann zügig realisiert werden.
Insgesamt halten APS und VDV 186 Bahnstrecken in Deutschland (davon 15 in Bayern) mit einer Gesamtlänge von 3.072 Kilometern für reaktivierungswürdig. Von den 186 Bahnstrecken wurden 79 als dringlich zu reaktivieren eingestuft, von diesen könnten 64 zügig wieder in Betrieb genommen werden – darunter die Ilztalbahn.
Genau das ist also nach Expertenmeinung bei der Ilztalbahn möglich. Und was passiert in Bayern und der Region – noch immer nichts! Prof. Dr. Thomas Schempf, Geschäftsführer der Ilztalbahn GmbH: „Seit fünf Jahren steht die Frage einer Potenzialanalyse für die Reaktivierung der Ilztalbahn im Raum – und die Region vermag es nicht, eine gemeinsame Position hierzu zu formulieren. Ein solches Verhalten verhindert die mögliche Verbesserung der verkehrlichen Gesamtsituation und steht jetzt auch im offenkundigen Gegensatz zu dem, was Experten immer wieder festgestellt haben.“
Schempf weiter: „Wir müssen uns daher viel intensiver als bisher über die großen Linien der Verkehrspolitik unterhalten, der Schaffung eines vollintegrierten Verkehrs- und Tarifverbunds Donau-Wald mit einem so attraktiven Gesamtangebot, dass es für viel mehr Menschen als heute selbstverständlich wird, Zug, Bus und Ruf-Taxis – und natürlich auch das Fahrrad und die eigenen Füße – zur Fortbewegung zu nutzen. Doch auch hier geht seit Jahren nichts weiter“, so Schempf. „Bei einer derartigen großräumigen Verkehrsanalyse und -gestaltung kommt die Region an der Bewertung des Verkehrs auf den wichtigen Achsen nicht vorbei – spätestens dann müsste die Reaktivierung der Ilztalbahn vorurteilsfrei auf der Basis von Fakten, und nicht von Emotionen und vermeintlichen Tatsachen betrachtet werden.“