Das Foto zeigt Szene vom Pokalspiel beider Teams im Dezember (3:2 für Vilsbiburg)
Die Playoffs gelten ja in den unterschiedlichsten Sportarten als die schönste Zeit des Jahres. Da passt es ganz gut ins Bild, dass im Viertelfinale der Volleyball Bundesliga wieder einmal der ewig junge und immer gern gesehene Klassiker zwischen dem Dresdner SC und den Roten Raben zur Aufführung kommt.
Die Vilsbiburgerinnen als Tabellenachter nach der Hauptrunde gehen naturgemäß als Außenseiter in die „Best of three"-Serie gegen den Vorrunden-Primus von der Elbe, aber sie werden schon in Spiel 1 am Samstag (17.30 Uhr, Margon-Arena) alles in die Waagschale werfen.
Von der Papierform her spricht viel für die Gastgeberinnen. Der DSC ist amtierender Deutscher Meister, hat nach allgemeiner Einschätzung auch in dieser Saison nominell das beste deutsche Team am Start und in der Vorrunde 21 von 22 Spielen gewonnen sowie 61 von 66 möglichen Punkten geholt. In der Champions League erreichten die Damen von Trainer Alexander Waibl, der unlängst seinen Vertrag bis 2018 verlängert hat, in einer starken Vorrundengruppe die Playoff-Phase, wo sie sich gegen Fenerbahce Istanbul (0:3, 3:2) erhobenen Hauptes aus der Runde der letzten 12 verabschiedeten.
In der Bundesliga visiert Dresden mit seinem exquisiten Kader nichts weniger als die Titelverteidigung an. Ob die Roten Raben zum Stolperstein der sächsischen Ambitionen werden können? Fakt ist: Neben Schwerin in der Liga ist Vilsbiburg eine von nur zwei deutschen Mannschaften, gegen die der DSC in dieser Saison schon verloren hat.
Anfang Dezember war's, als die Roten Raben im DVV-Pokal-Viertelfinale in der heimischen Ballsporthalle dem großen Favoriten nach einem 0:2-Satzrückstand noch mit 3:2 (15:13 im Tiebreak) den Knockout verpassten. Dieses Match, aber auch die Erinnerung an manchen Auswärtscoup in den letzten Jahren in der Margon-Arena hält die Hoffnung im Vilsbiburger Lager sehr lebendig, neuerlich für eine Überraschung sorgen zu können.
Zudem hat das Team von Trainer Jonas Kronseder mehr als einmal bewiesen, dass es gerade in der Rolle des Außenseiters, der nichts zu verlieren und alles zu gewinnen hat, seine besten Spiele zeigt – so auch am Mittwoch in Bursa, wo die Roten Raben zwar mit einer 1:3-Niederlage aus dem Challenge Cup ausschieden, aber dem hoch gehandelten türkischen Gastgeber über weite Strecken ein ebenbürtiger Gegner waren.
Einmal mehr war dabei zu beobachten, welch hohes Niveau die Vilsbiburgerinnen inzwischen phasenweise aufs Parkett bringen können. Hier noch konstanter zu agieren, muss das Ziel für die Serie gegen Dresden sein. Eine starke Teamleistung ist ohnehin Grundvoraussetzung, und wenn dann noch Liana Mesa Luaces und Edina Dobi an ihre Punkteausbeute aus Bursa (21 bzw. 15) anknüpfen – wer weiß...?