Die Roten Raben haben in diesen Tagen ein wahrlich strammes Miles and more- Programm zu bewältigen. Nur drei Tage nach dem CEV Cup-Gastspiel im mehr als 800 Kilometer entfernten Brcko treten die Vilsbiburger Volleyballerinnen am Samstag, 20 Uhr, zum Bundesliga-Match in Erfurt an.
Im Vergleich zur elfstündigen Busfahrt nach Bosnien und Herzegowina ist die 400 Kilometer lange Reise nach Thüringen zwar fast ein Katzensprung, andererseits ist man sich im Lager des aktuellen Spitzenreiters aber darüber im Klaren, dass die VolleyStars eine ganz andere sportliche Herausforderung darstellen als der im Rückspiel hoffnungslos unterlegene Europapokal-Gastgeber.
Mit 3:0 (16, 10, 17) fegten die Roten Raben auswärts über das ersatzgeschwächte Team aus Brcko hinweg und brauchten dabei nur gut eine Stunde, um den Einzug ins Achtelfinale des CEV Cups perfekt zu machen, wo LP Salo aus Finnland als nächster Gegner wartet. Rein sportlich wurde das Team von Trainer Jorge Munari nicht gefordert; ob unterdessen der eng getaktete Terminplan und die Reisestrapazen ihre Spuren hinterlassen, wird sich zeigen.
Für die Roten Raben ist das Match in Erfurt vorläufig das letzte, das sie in Bestbesetzung bestreiten können. Denn bereits am Tag nach dem Spiel bei den VolleyStars fliegen Zuspielerin Jenna Hagglund und Libera Tamari Miyashiro nach Japan, um dort beim Grand Champions Cup das Trikot des amerikanischen Nationalteams überzustreifen. Die beiden Säulen der neuformierten Vilsbiburger Mannschaft kehren erst am 18. November nach Deutschland zurück und fehlen ihrem Club somit in drei Bundesligaspielen sowie dem Pokalmatch am kommenden Mittwoch in Chemnitz.
Dass die Roten Raben in der Riethsporthalle als Favorit ins Spiel gehen, ist angesichts des bisherigen Saisonverlaufs nicht zu bestreiten. In Vilsbiburg misst man die VolleyStars jedoch nicht an ihrem suboptimalen Start mit nur zwei Zählern aus den ersten drei Partien. Für Geschäftsführer André Wehnert sind sie in dieser Bundesliga- Spielzeit sogar ein „Geheimfavorit", dem die Niederbayern folgerichtig mit viel Respekt entgegentreten werden.