Wenn die Roten Raben am Mittwoch (29.1.), um 20 Uhr die VolleyStars Thüringen zum Bundesligaspiel in der Ballsporthalle erwarten, haben alle Beteiligten natürlich schon das DVV-Pokal-Finale im Hinterkopf, das genau diese beiden Teams in viereinhalb Wochen in Halle/Westfalen bestreiten.
Das Wort „Generalprobe“ für das größte Spiel des Jahres vor rund 10.000 Zuschauern im Gerry Weber Stadion ist deshalb nicht falsch – aber zugleich nur die halbe Wahrheit: Schließlich geht es beim Bundesliga-Vergleich in Vilsbiburg um drei wichtige Punkte mit Blick auf die Ausgangsposition für die Play-offs.
Zudem wollen die Roten Raben nach dem 0:3 am letzten Samstag in Aachen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Bei den Ladies in black fanden die Vilsbiburgerinnen gegen den Druck, den das bärenstarke Heimteam in Verbindung mit seinem phantastischen Publikum in der ausverkauften Halle ausübte, kein Mittel. Eine Woche zuvor waren es noch die Roten Raben selbst gewesen, die mit viel Energie und maximalem Siegeswillen den amtierenden Meister Schwerin in der brodelnden Ballsporthalle mit 3:1 in die Knie gezwungen hatten.
Genau an diese Vorstellung wollen sie am Mittwoch gegen die Damen aus Thüringen anknüpfen. Die VolleyStars boten zuletzt gegen Titelkandidat Dresden einen beherzten Fight, den sie aber nach 2:0-Satzführung noch im Tiebreak verloren. Aktuell liegen sie auf Tabellenplatz 9 und haben sechs Punkte Rückstand auf Potsdam, das als Sechster den letzten direkten Playoff-Platz hält (und noch ein Spiel mehr zu absolvieren hat).
An guten Tagen freilich ist das Team von Trainer Sebastian Leipold zu großen Taten fähig. Im Aachener Hexenkessel zum Beispiel gewannen die Thüringerinnen Ende November glatt mit 3:0. Und das dickste Ausrufezeichen war natürlich ihr 3:1-Triumph im Pokal-Halbfinale gegen Titelverteidiger Schwerin, gleichbedeutend mit dem Einzug ins Endspiel gegen die Roten Raben am 2. März in Halle.
Das Bundesliga-Hinspiel zwischen beiden Mannschaften in Erfurt endete nach hartem Kampf 3:2 für Vilsbiburg. Ähnlich intensiver Volleyball ist bei der Neuauflage in der Ballsporthalle zu erwarten. Jonas Kronseder, der sich mit Vera Bondar den Trainerposten bei den Roten Raben teilt, hält es für möglich, dass es „wieder auf ein Fünf-Satz-Spiel hinauslaufen könnte“. Damit die Gastgeber das bessere Ende für sich haben, so Kronseder, „müssen wir uns auf unsere Stärken konzentrieren, den Aufschlag sowie die Block- und Feldabwehr“.