Die Roten Raben müssen in den nächsten Wochen auf ihre etatmäßige Zuspielerin Jenna Hagglund verzichten. Die 24-jährige Amerikanerin zog sich letzte Woche im Training eine Verletzung am Knie zu, wegen der sie schon am Samstag das Auswärtsspiel ihres Teams bei Allianz MTV Stuttgart nur vom Spielfeldrand aus verfolgen konnte. Wie die ärztlichen Untersuchungen nun ergaben, muss sich Jenna Hagglund einer Meniskusoperation unterziehen, die sie in ihrer Heimat vornehmen lassen wird.
Dies geschieht in Rücksprache mit dem US-Nationalteam, dessen Mitglied die Vilsbiburgerin seit Mai 2013 ist. Nach den aktuellen Planungen soll Jenna Hagglund noch in dieser Woche nach Kalifornien fliegen, um sich dort dem erforderlichen medizinischen Eingriff zu unterziehen. Die Zuspielerin dürfte rund sechs Wochen ausfallen und steht den Roten Raben damit beim Pokal-Finale am 2. März in Halle gegen die VolleyStars Thüringen definitiv nicht zur Verfügung. Realistisch erscheint aus heutiger Sicht ihre Rückkehr währenden der dann laufenden Play-offs um die deutsche Meisterschaft; das Viertelfinale ist von 29. März bis 9. April terminiert, das Halbfinale von 12. bis 23. April.
Jenna Hagglund war zunächst untröstlich, als sie von ihrer Verletzung und deren Konsequenzen erfuhr: „Ich musste noch nie in meinem Leben operiert werden, ich habe noch nie ein Spiel wegen einer Verletzung verpasst. Es war ein echter Schock für mich." Inzwischen ist die 24-Jährige aber schon wieder gefasst und denkt an ihr Comeback: „Ich habe die Situation jetzt akzeptiert und will so schnell wie möglich zurück in Vilsbiburg sein. Ich bin sicher, dass die Mädchen alles geben werden, um in der Zwischenzeit Erfolg zu haben."
Der Auftritt von Stuttgart hat in dieser Hinsicht allen im Raben-Lager Mut gemacht. Linda Helterhoff schlüpfte nahtlos in die Rolle der Zuspielerin und trug mit einer sehr stabilen Leistung maßgeblich zum überzeugenden 3:0-Auswärtserfolg in der heißen Atmosphäre der fast ausverkauften „SCHARRena" bei. „Dieser Auftritt stimmt mich zuversichtlich", befand Geschäftsführer André Wehnert nach dem Match in Stuttgart. Trainer Jonas Kronseder stößt ins gleiche Horn: „Ich habe volles Vertrauen in Linda. Sie hat ja schon mehrfach bewiesen, was sie kann." Als zweite Zuspielerin für das Bundesliga-Team soll für die nächsten Wochen Antonia Kaiser aus der zweiten Mannschaft hochgezogen werden.