Foto (Peter Rußwurm): Die Raben wollen in Halle als jubende Siegerinen vom Platz gehen
Der Countdown läuft für das „Spiel des Jahres" der Roten Raben. Am kommenden Sonntag, 2. März, treffen die Vilsbiburger Bundesliga-Volleyballerinnen im deutschen Pokal-Finale auf die VolleyStars Thüringen. Das Endspiel steigt traditionell vor rund 10.000 Zuschauern auf neutralem Boden im Gerry Weber Stadion in Halle/Westfalen im Rahmen einer Doppelveranstaltung – um 13 Uhr beginnt zunächst das Frauen-Endspiel, anschließend ermitteln ab 15.30 Uhr der VfB Friedrichshafen und die Berlin Recycling Volleys den Pokalsieger bei den Männern.
Im Lager der Roten Raben ist die Vorfreude auf das Finale mit Händen zu greifen. Das Pokal-Finale in Halle ist die größte Bühne im deutschen Club-Volleyball; sich hier präsentieren zu können, ist für jede Spielerin ein Karriere-Highlight. Klar ist auch: Wer im Endspiel steht, will es natürlich auch gewinnen. Das ist den Vilsbiburgerinnen bei ihren bisher zwei Finalteilnahmen einmal gelungen – 2009, als sie den Dresdner SC in einem legendären Fünf-Satz-Krimi niederrangen. 2012 setzte es gegen den Schweriner SC eine 1:3-Niederlage.
Diesmal sind die VolleyStars Thüringen der Gegner, und nach allgemeiner Einschätzung erwartet die Zuschauer ein enges, leidenschaftliches Match, das über mindestens vier Sätze, wenn nicht sogar die volle Distanz gehen wird. Zwar konnten die Roten Raben beide Bundesligaspiele in der laufenden Saison für sich entscheiden, doch sowohl beim 3:1 in Vilsbiburg als auch beim 3:2 in Erfurt erwiesen sich die VolleyStars als starker Gegner.
Als Tabellensiebter drohen die Thüringerinnen zwar in der Liga die direkte Playoff- Qualifikation zu verpassen, sie haben aber andererseits in dieser Saison die Fähigkeit aufblitzen lassen, an besonderen Tagen ihre beste Leistung aufs Feld zu bringen. So geschehen im Pokal-Halbfinale, als sie den amtierenden Double-Gewinner Schwerin mit 3:1 rauswarfen und so ihr Endspiel-Ticket für Halle lösten. Auch die aktuelle Form der VolleyStars scheint zu stimmen, zuletzt ließen sie in der Liga mit einem 3:0 gegen das Überraschungsteam aus Aachen aufhorchen.
Die Roten Raben treten ihrem Finalgegner mit gebührendem Respekt, aber auch mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen entgegen. Die letzten beiden, überzeugend herausgespielten Siege in Stuttgart (3:0) und noch mehr gegen Dresden (3:1) haben dem Team eine wichtige Bestätigung der eigenen Leistungsfähigkeit gegeben. Vor allem die Art und Weise, wie nahtlos Linda Helterhoff die Position der Zuspielerin von der verletzten (und inzwischen in den USA operierten) Jenna Hagglund übernahm, sorgt für Zuversicht im Lager des aktuellen Bundesliga-Zweiten.
Das Trainer-Duo Jonas Kronseder/Vera Bondar hat die Vorbereitung in jeder Hinsicht exakt auf den Finaltag ausgerichtet. Videovorbereitung und Mentaltraining gehören ebenso dazu wie die Änderung des gewohnten Tagesrhythmus: Für Mittwoch und Donnerstag waren in der heimischen Ballsporthalle jeweils um 12 Uhr Übungseinheiten angesetzt, zudem findet am Samstag vor Ort im Gerry Weber Stadion ebenfalls um 12 Uhr noch ein Training statt – all dies mit Blick auf den ungewöhnlichen Spieltermin am Sonntag um 13 Uhr.
Der Raben-Teambus setzt sich bereits am Freitag um 11 Uhr in Vilsbiburg Richtung Ostwestfalen in Bewegung. Die Schlachtenbummler kommen am Samstag bzw. Sonntag nach, sei es in den Fan-Bussen oder als Selbstfahrer. Mindestens 270 Anhänger der Roten Raben werden die Reise nach Halle antreten und die Mannschaft dort nach Kräften unterstützen. Spielerinnen, Betreuer und Fans eint der große Traum, am Sonntagnachmittag im Gerry Weber Stadion den Gewinn des DVV-Pokals bejubeln zu können. Sie alle würden den 2. März 2014 in ihrem Leben nicht mehr vergessen, und für den Vilsbiburger Volleyball wäre es ein historischer Tag.