Das Foto stammt vom DVV-Pokalfinale am letzten Sonntag und zeigt Raben-Mittelblockerin Celin Stöhr bei einer gelungenen Angriffsaktion.
Der Pokalsieger kehrt zurück in sein Wohnzimmer und präsentiert sich den heimischen Fans. Sechs Tage nach dem Triumph im DVV-Pokal-Finale steigen die Roten Raben wieder in die Bundesliga-Punkterunde ein und erwarten am Samstag, 19 Uhr, den Köpenicker SC.
Rein sportlich gesehen gibt es an der Favoritenrolle des aktuellen Tabellendritten Vilsbiburg gegen den Zehnten aus Berlin nichts zu deuteln, aber Raben-Coach Jonas Kronseder warnt: „Das wird für uns eines der schwersten Spiele der Saison."
In der Tat ist die psychologische Ausgangsposition für den frischgebackenen Pokalsieger nicht einfach – bei aller Euphorie. Oder gerade wegen dieser Euphorie. Schließlich hat das Team mit dem Pokalerfolg ein großes Ziel erreicht, ja sich einen sportlichen Traum erfüllt. Alle Beteiligten haben viel Leidenschaft und Energie investiert, erlebten unvergessliche Momente und unbeschreibliche Glücksgefühle. Doch Fakt ist auch: Dieser großartige Höhepunkt ist nicht der Abschluss dieser Saison, sondern eine Zwischenstation. Es geht noch weiter – bzw. in der Liga jetzt erst in die heiße Phase.
Zwei Spiele vor Ende der Doppelrunde ist für die Roten Raben theoretisch zwischen Platz 1 und 5 noch alles drin. Mit sechs Punkten aus den Partien gegen Köpenick und am kommenden Mittwoch bei Tabellenführer Wiesbaden könnten Cristina Alves und Co. noch an die Spitze klettern, wenn gleichzeitig Dresden nicht maximal punktet. Im schlechtesten Fall droht der Sturz auf Rang 5, wenn die von hinten drängenden Teams aus Aachen und Schwerin den Rückstand von drei bzw. sechs Zählern auf Vilsbiburg noch aufholen.
Wahrscheinlich ist das nicht. Anzunehmen ist eher, dass es für die Roten Raben mittwochs in Wiesbaden um Platz 2 oder 3 geht. Voraussetzung dafür sind natürlich drei Punkte am Samstag gegen Köpenick. „Keine Frage", sagt Coach Kronseder, „wir wollen und müssen dieses Spiel gewinnen. Das ist für uns ein Pflichtsieg."
Der Gegner aus dem Berliner Osten war lange in einen Zweikampf gegen den Abstieg mit VT Aurubis Hamburg verstrickt, hat sich aber in den letzten Wochen freigeschwommen und u.a. mit Siegen gegen Münster sowie in Potsdam aufhorchen lassen. Nunmehr steht der KSC unumstößlich auf Rang 10 und wartet auf seinen Gegner in den Pre-Playoffs. Bekannte Namen im Team von Köpenick sind Patricia Grohmann, die schon siebenmal zum MVP gewählt wurde, und die Norwegerin Hanne Haugen Aas, die mit 54 Blockpunkten in dieser Wertung die Nr. 1 der gesamten Bundesliga ist.
Bei den Roten Raben sind alle Mädels aus dem Pokalsieger-Team fit. Ihr Trainer gibt klar die Richtung vor: „Unser Weg ist noch nicht zu Ende", betont Jonas Kronseder. „Wir haben auch in der Bundesliga was vor und wollen weiter Vollgas geben."
„Ehrengast" in der Ballsporthalle wird am Samstag der DVV-Pokal höchstselbst sein. Die Trophäe wird dem Publikum präsentiert; es wird für Fans auch die Gelegenheit geben, sich mit dem Cup fotografieren zu lassen. Und noch eine Besonderheit: Weil der 8. März nicht nur Spieltag, sondern zugleich Weltfrauentag ist, werden es sich die Roten Raben nicht nehmen lassen, jeden weiblichen Zuschauer mit einer Überraschung zu erfreuen. Es ist also alles angerichtet für einen schönen Volleyball-Abend in der Ballsporthalle.