Foto: Die jubelnden Dominique Lamb (vorne) und Jennifer Geerties
Es ist angerichtet für die heiße, für die entscheidende Phase der Saison. Am Wochenende beginnen in der Volleyball-Bundesliga die Play-offs, und die Roten Raben haben zum Viertelfinal-Auftakt (Samstag, 19 Uhr, Ballsporthalle) Heimrecht gegen den SC Potsdam.
Diese Serie wird nach dem Modus „Best of three" ausgetragen; das heißt, zum Weiterkommen sind zwei Siege erforderlich. Das Rückspiel findet eine Woche später (Samstag, 5. April, 18.30 Uhr) in Potsdam statt; sollte ein drittes Match nötig werden, ist wieder Vilsbiburg der Schauplatz (Mittwoch, 9. April, 19 Uhr).
Beide Teams fiebern dem Viertelfinale entgegen. „Ich liebe die Play-offs", bekannte Potsdams Trainer Alberto Salomoni im Interview mit der „Märkischen Allgemeinen Zeitung" in Brandenburg: „Darauf haben wir das ganze Jahr hingearbeitet." Sein Vilsbiburger Kollege Jonas Kronseder äußert sich ähnlich: „Wir freuen uns auf die Play- offs. Sie sind einfach der Höhepunkt der Bundesliga-Saison."
Auch die Volleyball-Fans in und um Vilsbiburg fiebern dem Viertelfinale regelrecht entgegen. Der Vorverkauf lief sehr gut, schon Mitte dieser Woche waren Sitzplatzkarten nur noch vereinzelt zu haben, so dass die Verantwortlichen der Roten Raben mit einer rappelvollen Halle rechnen. Die Abendkasse am Samstag öffnet schon um 17.30 Uhr; „Sponsor of the day" ist die Dräxlmaier Group.
Die Vilsbiburgerinnen gehen mit dem Rückenwind von zuletzt fünf Bundesliga-Erfolgen in die Play-offs. Nimmt man das gewonnene Pokal-Finale gegen Thüringen dazu, sind es sogar sechs Pflichtspiel-Siege am Stück. Andererseits: Die beiden Punktspiele in dieser Saison zwischen den Roten Raben und dem SCP gingen jeweils hauchdünn im Tiebreak (einmal 12:15, das andere Mal 13:15) an die Damen aus Brandenburg. Für Raben-Coach Kronseder sind dies jedoch nur statistische Aspekte ohne aktuelle Aussagekraft: „Wir sind heute eine ganz andere Mannschaft."
In gewisser Weise gilt dies auch für den Gegner, der auf diverse Verletzungsprobleme reagiert und während der Saison noch zwei Neuzugänge verpflichtet hat: Brittney Page, ihres Zeichens Kapitän des kanadischen Nationalteams, sowie ihre Landsfrau Marie-Pier Murray Méthot. Spektakulärste und wichtigste Spielerin bei Potsdam ist die 19-jährige Spanierin Jessica Rivero, die viertbeste Scorerin der Bundesliga. Sie hatte allerdings in den letzten Wochen mit Schulterproblemen zu kämpfen, die ihr nur ein dosiertes Spielprogramm ermöglichten. Ob sie am Samstag bzw. im weiteren Verlauf der Play-off- Serie aufläuft, bleibt abzuwarten.
Für die Roten Raben werde es ohnehin maßgeblich darauf ankommen, „dass wir unsere Stärken zum Tragen bringen", betont Jonas Kronseder. Der Coach hat zwar für Donnerstagnachmittag eine Videoanalyse angesetzt, die sich explizit mit dem Viertelfinal-Gegner beschäftigt. Oberste Devise sei aber: „Wir müssen unser Spiel spielen. Wenn wir das durchbringen", so Kronseder, „haben wir eine gute Chance, als Sieger aus der Halle zu gehen."
Die Vilsbiburger Aufstellung für den Play-off-Auftakt knüpft an jene vom letzten Punktspiel in Wiesbaden an. Zwar ist Jenna Hagglund nach ihrer Knie-Operation aus den USA zurückgekehrt, an ihren Einsatz ist jedoch noch nicht zu denken. Einstweilen unterzieht sie sich weiteren Reha-Maßnahmen. „Es wird sicher noch ein bis zwei Wochen dauern", sagt Trainer Kronseder, „bis Jenna wieder ins Teamtraining einsteigen kann." Nach den sehr überzeugenden Vorstellungen von Linda Helterhoff auf der Zuspielposition in den letzten Wochen besteht auf dieser Position ja auch kein Handlungsbedarf. Als zweite Zuspielerin wird am Samstag wieder Antonia Kaiser aus der zweiten Mannschaft hochgezogen.