Das Ehepaar Rilke (Autoscooter) wurde für das 60-jährige Dult-Jubiläum durch Dult-Organisator Christian Haunstein (li.) und OB Alexander Putz (re.) geehrt.
Landshut (07.05.2017) Die Frühjahrsdult geht heute, Sonntag um 22 Uhr zu Ende. Der Wettergott meinte es nicht immer gut. Der Dultauszug musste entfallen. Das Anzapfen wurde ins Widmannfestzelt verlagert. Der neue Oberbürgermeister absolvierte das Anzapfen bravourös mit zwei Schlägen. Der Dult-Auftakt ist vollauf gelungen. Bei der Dultversammung am Dienstagvormittag gab es fast nur Lob.
Der Vorsitzende der Landshuter Marktkaufleute, Christian Buchner hieß OB Alexander Putz besonders herzlich willkommen. Dieser sicherte seine Kooperationsbereitschaft mit allen an. Dult-Cheforganisator Christian Haunstein hatte "bis auf zwei, drei kleinere Punkte" keine Kritik vorzubringen.
Die Versammlung auf der Empore des Widmannfestzeltes war sehr gut besucht. Der Dult-Senat war praktisch vollzählig auch mit dabei, allen voran 3. Bürgermeister Erwin Schneck in seiner Eigenschaft als Leiter des Dultsenats.
Geehrt wurde zunächst das Ehepar Lydia und Günter Rilke (91), das heuer mit seinem Autoscooter-Betrieb das 60-jährige Dult-Jubiläum feiern kann. Tochter Gabi ist mittlerweile im Geschäft engagiert. Christian Haunstein und OB Putz gratulierten mit einem Buchskranzl sowie einem Keferloher samt Stadtwappen. Am Dienstag konnte man bei Autoscooter Rilke für 50 Cent fahren. Vor 60 Jahren kostete die Fahrt 50 Pfennig.
Der langjährige Landesvorsitzende der Marktkaufleute, Wenzel Bradac (München) konnte in seinem Grußwort berichten, dass die Marktkaufleute jetzt für Fahrten (Transporte) am Sonntagen keine Sondererlaubnis mehr benötigen. Innenminister Joachim Herrmann habe dies in einem Brief zugesichert.
Erstmals dabei war auch Alexander Tremmel als Betreiber von "Sophies Alm" (Foto). Christian Buchner lobte den neuen Kollegen eingangs als Bereicherung für die Dult, doch bei der späteren Diskussion kritisierte er die Tatsache, dass der neue Festwirt Tremmel auch fünf diverse Longrinks - Cuba Libre, Wodka Red Bull usw. (jeweils für 7.50 €) - anbiete. Freilich nicht an einer Bar, sondern an den Biertischen. Das sei nach den gegebenen Regularien auch zulässig, doch habe Tremmels Vorgänger Huber auf den Ausschank von Longdrinks verzichtet. Das solle, so Buchner, auch Alex Tremmel so praktizieren.
Da meldete sich Bürgermeister Erwin Schneck zu Wort und kündigte an, dass sich der Dultsenat damit beschäftigen werde. Es gehe ja grundsätzlch darum, "alles neuzeitlicher zu gestalten". Dazu gehöre auch der Barbetrieb in Festzelten. Das sei in Landshut noch - aus Tradition - verboten, aber bei den meisten größeren Volksfesten rundum längst üblich. - Christian Buchner betreibt mit großem Erfolg den "Weinstadl", wo der Long-Drink-Ausschank erlaubt ist, ebenso wie bei einer Stehbar auf der Dult. Andererseits ist es durchaus üblich, dass in den Fetzelten z.B. Rüscherl an den Biertischen zum Ausschank kommen.
Alex Tremmel (43), daheim in Ast, äußerte sich selbst nicht bei der Dultversammlung. Er lud jedoch alle Marktkaufleute zum Einstand am Freitag, 10 Uhr, in seine "Sophie's Alm" zum Weißwurtsfrühstück ein. Horst Heppenheimer merkte an, dass hochprozentige Drinks schneller betrunken machen würden und dass dann z.B. die Betroffenen nicht mehr an den Schießständen tätig werden dürften.
Heute, Sonntag, ist um 13 Uhr Abschluss-Pressekonferenz der Marktkaufleute im Widmannfestzelt, da wir nicht nur - auch von der Polizei - eine Dult-Bilanz gezogen, da können auch mögliche Neuerungen für die Zukunft diskutiert werden. /HS - Fotos Hermann Schnall