Landshut (15.05.2017) Die gemeinsame Veranstaltung des Runden Tisch gegen Rechts und der VVN BdA Landshut findet am Die., 23.05., 19.30 Uhr, in den AWO-Räumen, Ludmillastraße 15A, statt.
Der rassistischen Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) fielen in Deutschland zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen zum Opfer. Jahrelang waren die Opfer des NSU und ihre Angehörigen rassistischen Anschuldigungen und Verdächtigungen ausgesetzt. Im November 2011 flog die rechtsextreme Terrorzelle NSU schließlich auf.
Vor mittlerweile über vier Jahren startete in München der sogenannte NSU-Prozess. An 361 Verhandlungstagen wurden mehr als 500 Zeugen und dutzende Sachverständige gehört. Das Ende der Beweisaufnahme wurde durch den vorsitzenden Richter Götzl nun auf den 17. Mai festgelegt. Das bedeutet, der NSU-Prozess scheint tatsächlich auf die Zielgerade zu gehen. Es bedeutet nicht, dass die Taten des NSU, sein Netzwerk und die Rolle der Behörden restlos aufgeklärt sind.
Sowohl das Verfahren vor dem OLG München als auch die 12 Parlamentarischen Untersuchungsausschüsse haben viele Fragen aufgeworfen. Was wurde zum Unterstützungsnetzwerk wirklich aufgedeckt? Welche Konsequenzen hat es für die verstrickten Behörden gegeben - die Polizei und den Verfassungsschutz? Wurden die Erwartungen und Ansprüche der Betroffenen des NSU-Terrors an die Aufklärung erfüllt?
Der freie Journalist Robert Andreasch („Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München“, „NSU-Watch“, akkreditierter Journalist im NSU-Prozess) hat den Prozess von Beginn an begleitet. Von Ihm erhoffen wir uns Antworten auf die Frage, in wie weit das OLG München zur Aufklärung des NSU-Komplexes beitragen konnte. Welche Antworten wurden gefunden und welche Aspekte ausgespart?