Landshut (22.05.20179 Sowohl Thomas Mann als auch Albert Einstein sind an inneren Blutungen gestorben – nachdem ihre erweiterte Bauchschlagader aufgeplatzt war. Heutzutage lassen sich solche Veränderungen rechtzeitig erkennen und entschärfen – wie das geht, war nur eines der Themen beim 2. Landshuter Gefäßtag. Über 300 Besucher kamen am Samstag ins Klinikum, um sich rund um das Thema Gefäßgesundheit zu informieren. - Foto: Klinikum Landshut
So ein lebensrettendes Röhrchen kann eigentlich ziemlich unscheinbar sein: Das erfuhren die Besucher am Samstag beim 2. Landshuter Gefäßtag. Und sie durften die Stent-Prothese aus weißem Kunststoff und feinem Spiral-Draht sogar anfassen. Bei der Führung durch den gefäßchirurgischen Operationssaal im Klinikum Landshut erklärte das OP-Team, wie das genau funktioniert mit dem Kunststoff-Röhrchen. Ist nämlich die Bauchschlagader erweitert, kann diese Bombe platzen – und der Patient verblutet innerlich. Die Prothese entschärft die Gefahrenstelle.
Vor allem Männer sind von einem solchen Bauchaorten-Aneurysma betroffen. Beim 2. Landshuter Gefäßtag ging es nicht nur um die Behandlung, sondern auch um die rechtzeitige Vorsorge.
„Wir wollen die Bombe auf keinen Fall platzen lassen“, so Privatdozent Dr. Georgios Meimarakis (Foto), Chefarzt der Gefäßchirurgie. Mit einer Früherkennungs-Untersuchung mit Ultraschall lässt sich innerhalb weniger Minuten feststellen, ob die Bauchschlagader erweitert oder normal groß ist. Diese Technik wurde am Samstag live demonstriert und stieß wie schon im vergangen Jahr auf großes Interesse.
Doch es ging noch um viel mehr am Samstag: Rund um das Thema Gefäßgesundheit drehten sich die zwölf Expertenvorträge. Wie verhindere ich eine chronische Wunde? Wie wird Betroffenen der Schaufensterkrankheit geholfen? Und wie führe ich trotz Dialyse ein selbstbestimmtes Leben? Über all diese Fragen klärten die Referenten umfassend auf. Die rund zehn Aktionsstände rundeten das Informationsangebot ab.
So sieht der gefäßchirurgische Operationssaal von innen aus. Der Leitende Oberarzt Norbert Schrank (Mitte) führte die Besucher durch den OP.
Fotos: Klinikum Landshut
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