Im Bild von links Oberbürgermeister Alexander Putz, Landrat Peter Dreier, Ministerialdirigent Karl Wiebel, Manfred Dreier, Abteilungsleiter Sraßenbau im Staatlichen Bauamt Landshut
Landshut (23.05.2017) Die Planungen für den ersten Abschnitt der Umfahrung Landshut sollen rasch vorangetrieben werden – mit dem Ziel, im nächsten Sommer das Planfeststellungsverfahren für diesen Teilbereich einzuleiten. Dies ist das Ergebnis des 5. Dialogforums, das am Montagvormittag in Landshut stattfand.
Der zwei Kilometer lange Planungsabschnitt beginnt am Fernstraßenkreuz bei Ohu (derzeit im Bau) und endet an der Kreisstraße LAs 14 bei Dirnau. In diesem Bereich sind alle Varianten, die im laufenden Raumordnungsverfahren diskutiert werden, in Lage und Höhe identisch. Somit kann diese Teilstrecke realisiert werden.
Denn, damit greift man dem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens nicht vor – die drei Trassenvarianten 1a, b und c bleiben so weiter möglich. Zudem wäre die Querung der Hangleite sowohl in Form einer hohen Talbrücke als auch eines langen Tunnels möglich. Ferner hat sich das Dialogforum dafür ausgesprochen, die in Tieflage geführte B15neu bei Ohu abzudeckeln.
Am Vormittag hat das fünfte Dialogforum für die Ost-Süd-Umfahrung Landshut im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Landshut stattgefunden. Vertreter aus Politik, Verwaltung und Interessensverbänden diskutierten das weitere Vorgehen bei der Umfahrung Landshuts. Dazu eingeladen hatten Landrat Peter Dreier und Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz, sowie Karl Wiebel, Leiter der Abteilung Straßen- und Brückenbau der Obersten Baubehörde.
Oberbürgermeister Putz betonte vorab, dass man dem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens nicht vorgreifen könne. Dennoch sei es möglich, bis zur Kreisstraße LAs 14 bei Dirnau weiter zu bauen, ohne sich für den südlichen Abschnitt auf eine bestimmte Variante festzulegen. „Angesichts der massiven Verkehrszunahme, die ab 2019 mit dem Anschluss der B 15 neu an die A92 auf Landshut zurollt, müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, den Zeitplan zu verkürzen“ so Putz.
Landrat Dreier forderte, dass die Stellungnahmen der Kommunen zum Raumordnungsverfahren, soweit Sie den ersten Abschnitt betreffen, bei der Erstellung der Genehmigungsunterlagen berücksichtigt werden müssen. Er gab zudem einen Überblick über die erhobenen Forderungen hinsichtlich einer Abdeckelung bei Ohu. Er habe sich noch einmal mit allem Nachdruck und zusätzlichen Argumenten an Bundesverkehrsminister Dobrindt gewandt, dessen Haus einen Deckel bislang ablehnt. Auch MdB Florian Oßner habe mehrere Gespräche mit dem Ministerium geführt.
Zwischenzeitlich wurde das Staatliche Bauamt vom Bundesverkehrsministerium beauftragt, die technischen Möglichkeiten und die damit verbundenen Kosten zu untersuchen. „Die Einhausung der B15neu bei Ohu wird der Schlüssel zu einem schnellen Erfolg dieses Teilabschnittes sein“, erklärt der Landrat.
Ministerialdirigent Karl Wiebel betonte, dass bereits dieser erste Bauabschnitt spürbar verkehrswirksam ist. Deshalb sei es sinnvoll, schon jetzt mit der Erstellung der Genehmigungsunterlagen zu beginnen, um die Zeit bis zum Abschluss des Raumordnungsverfahrens zu nutzen.
Baudirektor Manfred Dreier vom Staatlichen Bauamt stellte die Planung im Einzelnen vor. Die B15neu ist südlich der A92 als vierstreifige Straße ohne Standstreifen konzipiert. Die Neubaustrecke verläuft im Ortsbereich Ohu in Tieflage und unterquert die Bahnlinie Landshut-Plattling und die Staatsstraße 2074 (früher B11). Der Mühlbach muss nach Süden verlegt und unter der neuen Bundesstraße hindurchgeführt werden. Südlich der Staatsstraße steigt die B15neu zur Isar hin an und erhält Lärmschutzwände auf beiden Seiten. Die Isar samt Deichen sowie Teile des Auwaldes werden mit einer 380 Meter langen Brücke überspannt. Im Bereich Dirnau wird die B15neu an die LAs 14 angebunden, die auf bisherigem Höhenniveau verbleibt.
Hinsichtlich der Auswirkungen auf das städtische Straßennetz erläuterte Baudirektor Dreier, dass diese vom Verkehrsgutachter Prof. Kurzak detailliert untersucht wurden. Es ist zu erwarten, dass nach der ersten Ausbaustufe täglich rund 10.000 Fahrzeuge die neue Isarbrücke passieren. Dadurch werden die Konrad-Adenauer- Straße und der Kasernenknoten um etwa 5.000 Fahrzeuge pro Tag entlastet, weil viele Verkehrsteilnehmer dann nicht mehr durch die Stadt fahren müssten, um in den Stadtosten zu gelangen. Insgesamt sei eine deutliche Entlastung zu erwarten, so Dreier weiter.
Parallel läuft das Raumordnungsverfahren für die gesamte Umfahrung Landshuts weiter. Hier beleuchtet die Regierung von Niederbayern die Auswirkungen des Vorhabens unter überörtlichen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung der Erfordernisse von Raumordnung und Landesplanung. Dazu wurden rund 60 Fachstellen, Kommunen, nach Naturschutzrecht in Bayern anerkannte Vereine, Wirtschafts- und Sozialverbände und Institutionen beteiligt.
Erst nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens kann das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.
Anlagen:
- Übersichtsskizzen (Quelle: Staatliches Bauamt Landshut)
- Foto Leitungsgremium (v. l. Oberbürgermeister Alexander Putz, Landrat
Peter Dreier, Ministerialdirigent Karl Wiebel, Manfred Dreier,
Abteilungsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt Landshut)