Landshut (23.06.2017) Gutes Wasser, sauberes Wasser ist für alle wünschenswert. In den Klärwerken arbeiten Land auf, Land ab gut ausgebildete Fachkräfte, die in den Anlagen das Abwasser aufbereiten und reinigen, um es schließlich dem natürlichen Wasserkreislauf zuführen zu können.
Damit es auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte sowohl für Abwassertechnik als auch in der Wasserwirtschaft allgemein gibt, bietet die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) spezielle Fortbildungen für junge Wasserwirtschaftler an. Die jüngste Exkursion führte die jungen Fachkräfte im Rahmen eines zweitägigen Programms ins Klärwerk Landshut.
Die Anlage im Ortsteil Dirnau zieht, weil auf Höhe der Zeit und gut ausgestattet, immer wieder Kollegen zur Weiterbildung und zum Erfahrungsaustausch an. Insofern war es für Dr. Andreas Schuster, Bereichsleiter Abwasser bei den Stadtwerken Landshut, und dem Leiter der Kläranlage, Benjamin Siegert, ein Leichtes, die Experten durch das komplexe Werk zu führen und den vielen Fachfragen Rede und Antwort zu stehen.
Eine Besonderheit der Anlage in Landshut ist vor allem die Prozesswasserbehandlung mit speziellen und hochempfindlichen Mikroorganismen, die sogenannten Planctomyceten. Die Kleinstlebewesen locken die interessierte Fachwelt immer wieder zu einem Besuch nach Landshut, weil hier ein großer Erfahrungsschatz vorhanden ist, von dem eben auch andere Anlagenbetreiber profitieren können. Auch an dem vorgestellten Vorhaben eines angedachten Umbaus des 1989 eingeweihten Klärwerks von einer zweistufigen biologischen Anlage in eine einstufige Kaskadendenitrifikation zeigten die jungen Fachkräfte großes Interesse.
Das Klärwerk in Landshut bietet für Nachwuchskräfte aufgrund seiner Größe und Ausstattung ideale Voraussetzungen. Das Berufsbild der Fachkraft für Abwassertechnik ist sehr vielseitig. „Im ersten Moment stellen sich die meisten unter der Berufsbezeichnung eine Tätigkeit mit Schmutz vor“, sagt Siegert. „Aber dank modernster Technik ist es halb so wild.“ Vielmehr sei technisches Können gefragt, die Anlagenbereiche zu kennen und sie entsprechend der Gegebenheiten steuern zu können“, erklärt der Anlagenleiter. Der vermeintliche Geruch sei nicht so schlimm: „Wirklich nach Abwasser riecht es nur in den seltensten Fällen.“ Davon konnten sich auch die Exkursionsteilnehmer überzeugen.
Im Zuge der eigenen Nachwuchsrekrutierung bieten die Stadtwerke seit drei Jahren einen Info-Tag im Klärwerk für Schüler der Abschlussklassen an. Der nächste findet am Mittwoch, 4. Oktober 2017, ab 14 Uhr statt. Weitere Informationen über den Ablauf des Info-Tags und Shuttle-Service sind unter www.stadtwerke-landshut.de abrufbar.
Bild: Die Teilnehmer der Fachexkursion mit Dr. Andreas Schuster (links), Benjamin Siegert (5. von links, hinten) und DWA-Landesvorsitzendem Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert (rechts).