Landshut (06.08.20189 Wie steht es um die staatliche Förderung der Städtischen Museen in Landshut? Über diese Frage wird seit einem Bericht der Landshuter Zeitung vom Juli verstärkt diskutiert. Der Tenor des Artikels: Förderanträge der Städtischen Museen seien ungewöhnlich oft abgelehnt worden, während jene des Skulpturenmuseums zumeist erfolgreich seien. Dr. Franz Niehoff, Leiter der Museen der Stadt Landshut, nimmt nun zu diesem Thema Stellung und legt die Zahlen seit 2008 offen.
Demnach gingen in den vergangenen zehn Jahren exakt 500.750 Euro an staatlichen Fördermitteln bei den Landshuter Museen ein. Davon entfielen 7,8 Prozent auf das Skulpturenmuseum. Der Löwenanteil von 92,2 Prozent ging dagegen an die Städtischen Museen.
„Es ist zwar richtig, dass in der Vergangenheit leider nicht alle Förderanträge, die die Städtischen Museen gestellt haben, die Gutachter überzeugen konnten“, räumt Niehoff ein. „Für uns ist aber nicht die statistische Erfolgsquote von Anträgen entscheidend, sondern das konkrete Gesamtergebnis. Und das spricht, so finde ich, eine sehr deutliche Sprache.“
Daran ändert auch der Umstand nichts, dass für die Ausstellungsreihe „Koenig2“ bedauerlicherweise keine staatlichen Fördermittel gewährt wurden. Diese seien zwar in Aussicht gestellt gewesen. Allerdings wurden vorbereitende Maßnahmen des Museums, die für die Ausstellungen nötig waren, von der für die Vergabe von staatlichen Fördermitteln zuständigen Regierung von Niederbayern nachträglich als „vorzeitiger Maßnahmenbeginn“ gewertet. Dies wiederum stellt ein formales Ausschlusskriterium dar, weshalb der Förderantrag abgelehnt werden musste.
Erfreulich fällt dagegen die Bilanz der Museen hinsichtlich der Beschaffung von Finanzmitteln privater Geldgeber aus. Aus diesem Bereich erlösten alle Museen unter dem Dach der Stadt Landshut in den vergangenen zehn Jahren laut Niehoff zusammen 2,246 Millionen Euro. Das Skulpturenmuseum verbuchte von dieser Summe rund zwei Prozent, 98 Prozent gingen an die Städtischen Museen, wobei das finanzielle Engagement des Freundeskreises Stadtmuseum Landshut besonders stark ins Gewicht falle. „Insgesamt ergeben sich damit als Summe öffentlicher und privater Drittmittel etwa 2,747 Millionen Euro. 97 Prozent davon flossen an die Museen der Stadt Landshut, drei Prozent an das Skulpturenmuseum“, so Niehoff. „So sehen die nackten Zahlen aus. Wer meine Mitarbeiter und mich vor diesem Hintergrund dennoch kritisieren möchte, kann dies selbstverständlich tun. Dabei sollte man sich aber an die Fakten halten. Außerdem sind wir für konstruktive Verbesserungsvorschläge natürlich jederzeit offen.“ Sehen lassen kann sich nach Niehoffs Überzeugung indes nicht nur die Drittmittel-Ausbeute der Städtischen Museen, sondern auch die Besucherbilanz. „2017 wurden insgesamt 103.000 Besucher gezählt, davon 7.650 im Skulpturenmuseum“, sagt er. „Auch in diesem Bereich lautet das Verhältnis also 92 zu acht Prozent.“
Unterm Strich zeichnen all jene Werte nach Niehoffs Auffassung „jenes Profil, welches offenbar die Grundlage für die Entscheidung zur Zusammenlegung der Museen der Stadt Landshut zum 1. August 2017 bildete“. Für alle weiteren Schritte auf diesem Weg der Eingliederung des Skulpturenmuseums in eine gemeinsame Struktur sei es wenig hilfreich, wenn von Teilen der Medien die kulturellen Bemühungen der Stadt Landshut verzerrt dargestellt würden, so Niehoff weiter. „Das schadet in der Tat dem Image aller Landshuter Museen und aller beteiligten Personen, es schadet aber auch dem Tourismus und der Kunststadt Landshut insgesamt.“