Auch Europapolitik-Kritiker Peter Gauweiler wird zur Podiumsdiskussion erwartet.
Die geplanten Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA (TTIP) sowie Kanada (CETA) werden derzeit heftig diskutiert. Die ausgegebenen Ziele dieser Freihandelsabkommen, Handelsbarrieren und kostspielige bürokratische Verfahren abzubauen, stehen im Spannungsfeld zum Erhalt von Sozial-, Umwelt- und Verbraucherstandards.
Das Kardinal-Döpfner-Haus, die KAB und das Freisinger Bündnis unFAIRhandelbar laden am Donnerstag, 30. April, um 19.00 Uhr zur Podiumsdiskussion "Freihandel um jeden Preis?" ins Kardinal-Döpfner-Haus, Domberg 27 ein.
Dabei wird transparent über die tatsächlichen Inhalte der Abkommen informiert. Der Eintritt ist frei.
Wie Alternativen für Mensch und Natur aussehen können, stellt Diplom-Volkswirt Conrad Schuhler in einem Impulsreferat vor. Er leitet seit 2004 das ISW (Institut ökologisch-soziale Wirtschaft), ist Autor mehrerer Bücher und schreibt für GEO, Die Zeit und konkret. Anschließend werden offene Fragen aus Sicht von Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Umweltschutz, Arbeitsschutz und Daseinsvorsorge zu Schlagworten wie „Chlorhühnern", „Investitionsschutz" oder „Schiedsgerichten" diskutieren. Dafür stehen Christiane Lüst (UNO-Berichterstatterin), Prof. Dr. Johann Eichinger (Bürgermeister von Wang), Eva-Maria Heerde-Hinojosa (Leiterin Misereor Bayern), Dr. Josef Fuchs (Diözesanrat der Katholiken), Benno Zierer (MdL), Irmgard Fischer (Sozialethikerin der KAB), Bertram Böhm (Mehr Demokratie e.V.) und Christian Hierneis (BN Bayern) als Podiumsteilnehmer Rede und Antwort. Auch der Querdenker und CSU-Mitglied Dr. Peter Gauweiler ist eingeladen.
Die Veranstalter wollen Lösungen präsentieren, die allen Menschen und dem Planeten und nicht nur großen, internationalen Konzernen zu Gute kommen. „Wirtschaft und Handel müssen sich demokratischen Spielregeln unterwerfen", fordert Herbert Pleßl vom Freisinger Bündnis unFAIRhandelbar. „Die Beibehaltung und internationale Einführung von hohen Standards im Verbraucher- und Gesundheitsschutz, Normen zu Arbeitnehmerschutz und Mitbestimmung in Unternehmen müssen geschützt und international durchgesetzt werden. Zudem müssen in den Verhandlungen über die Freihandelsabkommen der Klimaschutz und die Unterstützung einer bäuerlichen, regionalen und ökologischen Landwirtschaft stärkere Beachtung finden," sagt Kathrin Steger-Bordon, Referentin für gesellschaftspolitische Bildung am Kardinal-Döpfner-Haus. Rainer Forster (KAB-Diözesansekretär) findet, dass die bisher bekannt gewordenen Ergebnisse der Verhandlungen über die transatlantische Freihandelsabkommen, TTIP & CETA, ausreichen um sie abzulehnen.