Landshut (24.10.2016) Zahlreiche Besucher fanden den Weg ins Landshuter Kinoptikum , um sich den mehrfach ausgezeichneten Film „Control“ von Anton Corbijn anzusehen. Eingeladen hatte die Außenstelle Landshut der Epilepsieberatung Niederbayern zusammen mit der Epilepsie Selbsthilfegruppe Landshut. Dipl.-Sozialpädagogin Elisabeth Staber-Melzig begrüßte die Gäste, die Verantwortlichen der Epilepsie Selbsthilfegruppe und den Referenten, den Neurologen Dr. Erwin Neulinger-Wittmann.
Nach einer kurzen Vorstellung der Epilepsie Beratungsstelle leitete Staber-Melzig zum diesjährigen Thema des Tages der Epilepsie - „Epilepsie braucht Offenheit“ über. Dieses greift ein zentrales Anliegen der betroffenen Menschen und deren Familien auf: Das Stigma, das mit der Krankheit immer noch verbunden ist und das einen offenen Umgang mit ihr oft verhindert.
Ziel des Tags der Epilepsie ist es, auf eine Krankheit aufmerksam zu machen, die einerseits sehr verbreitet und andererseits mit vielen Vorurteilen verbunden ist. An ihr sind in Deutschland etwa 500.000 Menschen erkrankt. Damit ist sie nach der Migräne die zweithäufigste chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Es gibt nicht „die Epilepsie“, die Symptome der Erkrankung – die epileptischen Anfälle – sind so unterschiedlich wie die Ursachen und Krankheitsverläufe: von kurzen Aussetzern des Bewusstseins über Missempfindungen, Muskelzuckungen bis hin zum meistens mit dem Begriff Epilepsie assoziierten „Grand Mal“ mit Sturz und Bewusstseinsverlust.
Danach wurde der eindrucksvolle Musikfilm mit dokumentarischem Hintergrund gezeigt, der das Leben des jungen, charismatischen, aber innerlich zerrissenen Musikers Ian Curtis, der selbst an Epilepsie erkrankt ist, skizziert. Im anschließenden fachlichen Diskurs mit dem Landshuter Neurologen Dr. Erwin Neulinger-Wittmann wurden einzelne Filmszenen erörtert und Vergleiche mit gegenwärtigen Behandlungsmethoden und Wahrnehmung der Krankheit, gezogen. Auch alle Fragen der Besucher zum Thema Epilepsie konnten von Dr. Neulinger-Wittmann aus fachärztlicher Sicht geklärt werden.
Im Bild: Dipl. Sozialpädagogin Elisabeth Staber-Melzig und Neurologe Dr. Erwin Neulinger-Wittmann