Landshut-Achdorf, Bereits zu Beginn der Veranstaltung platzte der Hörsaal aus allen Nähten: Am Samstag, beim Herztag in Landshut-Achdorf, musste das Foyer des großen Hörsaals für die Vorträge miteinbezogen werden, da aufgrund des extrem hohen Andrangs der Hörsaal wegen Überfüllung keine weiteren Zuhörer aufnehmen konnte.
Zusammen mit der Deutschen Herzstiftung hatte das Krankenhaus Landshut-Achdorf am Samstag einen Herztag mit zahlreichen Vorträgen und Arztgesprächen umgesetzt. Im Mittelpunkt stand dieses Jahr das Thema „Koronare Herzkrankheit erkennen und behandeln". Chefarzt PD Dr. Bernhard Zrenner informierte gemeinsam mit Oberärzten des Krankenhauses Landshut-Achdorf sowie Günter Schmidt von der Deutschen Herzstiftung über Prävention, Diagnostik und Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen.
Zahlreiche Fachärzte der Medizini- schen Klinik I des Achdorfer Kranken- hauses informierten am Samstag in Form von Vorträgen, u.a. Chefarzt PD Dr. Bernhard Zrenner (l.), leitender Oberarzt Dr. Roland Brückl, Oberarzt Dr. Florian Sauer, Oberärztin Dr. Sandra Brenner und Prof. Dr. Jürgen Fischer, Leitender Arzt Pneumologie (rechts stehend).
Die Koronare Herzkrankheit zählt weltweit zu den häufigsten Herzerkrankungen. Alleine in Deutschland gibt es rund 1,5 Millionen Betroffene. Die häufigste Ursache einer Koronaren Herzkrankheit ist die Arteriosklerose, also eine Gefäßverkalkung, bei der es stellenweise zu Verdickungen der Gefäßwände und entsprechenden Engstellen kommt. Die Koronare Herzkrankheit gehört zu den häufigsten Ursachen für eine Herzschwäche. Denn bei einer Koronaren Herzkrankheit können die krankhaft veränderten Arterien den Zufluss von sauerstoffreichem Blut zum Herzmuskel so stark verringern, dass im Laufe der Zeit die Pumpkraft des Herzmuskels deutlich nachlässt.
Koronare Herzkrankheit: Ursache für Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkt
Auch Herzrhythmusstörungen können die Folge einer Koronaren Herzkrankheit sein: Kommt es in einzelnen Herzmuskelabschnitten zu einem Mangel an sauerstoffreichem Blut, kann dies im Herzgewebe die elektrische Erregungsausbreitung stören, die für das rhythmische Zusammenziehen des Herzmuskels von grundlegender Wichtigkeit ist. Als Folge können Herzrhythmusstörungen wie zum Beispiel Vorhofflimmern auftreten. Die Behandlung von komplexen Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern gehört zu den Spezialgebieten der Kardiologie am Krankenhaus Landshut-Achdorf. Chefarzt PD Dr. Zrenner stellte daher am Samstag auch die neuesten medizinischen Erkenntnisse in diesem Bereich vor. Ziel der so genannten elektrophysiologischen Untersuchung ist die dauerhafte Beseitigung der Herzrhythmusstörungen.
Ein Herzinfarkt kann ebenfalls durch eine Koronare Herzkrankheit ausgelöst werden: Bei der Koronaren Herzkrankheit kann es in den Herzkranzgefäßen zu Einrissen der krankhaft veränderten Gefäßinnenwände kommen, an denen sich daraufhin kleine Blutgerinnsel bilden. Solche Blutgerinnsel können zum Verschluss einer Koronararterie führen und somit einen Herzinfarkt verursachen. „Millionen von Menschen leiden an Verengungen der Herzkranzgefäße. Zu oft wird die Erkrankung aber erst dann von den Patienten erst genommen, wenn sie zu einem Herzinfarkt geführt hat", so Chefarzt PD Dr. Bernhard Zrenner. Deswegen ist es besonders wichtig die Vorboten, Risikofaktoren und Diagnostikmöglichkeiten zu kennen, über die die Oberärzte am Samstag in Vorträgen informierten. „Die Möglichkeiten der Versorgung von herzkranken Patienten haben sich in den vergangenen Jahren enorm ausgeweitet. Wir wollten mit der Veranstaltung einer nachhaltigen Verbesserung der Versorgung herzkranker Patienten in der gesamten Region Landshut beitragen", betont Dr. Zrenner.
Zweite Veranstaltungen am Donnerstag
Eine weitere Veranstaltung zu diesem Thema findet am Donnerstag, 22. November, in Vilsbiburg statt: Chefarzt PD Dr. Bernhard Zrenner wird zusammen mit Prof. Dr. Jürgen Fischer über „Prävention, Diagnostik und Therapie der koronaren Herzkrankheit" informieren und dabei unter anderem auf den Einfluss des Schlafapnoe-Syndroms auf das Herz-Kreislaufsystem eingehen.