Landshut (26.0902017) Was macht der Blutzucker mit den Gefäßen? Wie kann Gefäßverkalkung verhindert werden? Was hilft in der Wundtherapie? Diese und viele weitere Fragen beantworteten Dr. Johann Hatzl, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Krankenhaus Landshut-Achdorf, und sein Team im Rahmen des Gefäßtages am vergangenen Samstag.
Der diesjährige Gefäßtag trug den Titel „Wunde und Durchblutungsstörung“ und fand in Anlehnung an den nationalen Gefäßtag der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin statt.
Im Rahmen des ersten Vortrags widmete sich Oberarzt Gunthard Goresch, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie, der Frage, was der Blutzuckerspiegel mit den Gefäßen macht. „Insulin wirkt in der Leber, im Muskel sowie im Fettgewerbe und reguliert den Blutzuckerspiegel des Menschen“, sagte Goresch. „Insulinmangel und Insulinresistenz erhöhen den Blutzuckerspiegel und greifen damit in den Stoffwechsel der Muskeln und in den Fettstoffwechsel ein.“ In Folge dessen würden sich die Gefäßwände verändern und Ablagerungen in den Gefäßen entstehen, welche wiederum Krankheitsbilder wie Herzinfarkt, Schlaganfall, periphere arterielle Verschlusskrankheit, diabetische Füße oder die Schaufensterkrankheit begünstigen.
Anschließend sprach Privatdozent Dr. Konstantin Holzapfel, Chefarzt des Instituts für Radiologie am Krankenhaus Landshut-Achdorf, über die Gefäße im Bild. Holzapfel erläuterte verschiedene Möglichkeiten zur Darstellung der Gefäße wie Ultraschall, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) sowie konventionelle Angiographie und ging in Bezug auf Kontrastmittel und Röntgenstrahlung auf die Vor- und Nachteile sowie den Ablauf der Untersuchungen ein. „Durch das Sichtbarmachen der Gefäße können wir Diagnosen stellen, Erkrankungen ausschließen sowie Operationen und minimal-invasive Therapien planen“, sagte PD Dr. Holzapfel.
Unter dem Titel „Du bist, was du isst“ erklärte Oberarzt Privatdozent Dr. Jürgen Martin, dass regelmäßige körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung das Fortschreiten der Gefäßverkalkung verlangsamen oder auch verhindern können. „Eine weitere positive Folge dieser beiden Faktoren ist die Verbesserung der Herz-Kreislauffunktionen und damit eine deutlich höhere Lebensqualität und Lebenserwartung“, so PD Dr. Martin.
„80 Prozent der chronischen Wunden an den Beinen haben als Ursache eine Durchblutungsstörung“, sagte Chefarzt Dr. Hatzl. „Die Beseitigung dieser Durchblutungsstörung ist aber Voraussetzung für eine erfolgreiche Wundheilung.“ Im Verlauf des Vortrags ging Dr. Hatzl auf die Komplexität der Wundheilung ein und erklärte die Vor- und Nachteile von Zucker, Honig, Puder, Maden, Flüssigkeiten, Gele, Wundauflagen und Fischhaut in der Wundtherapie. Außerdem zeigte er das Anlegen und die Funktion eines Vakuumverbandes.
Abschließend sprach der Leitende Oberarzt MUDr. Maros Beno über den Hybrid-Operationssaal am Krankenhaus Landshut-Achdorf, eine Meisterwerkstatt für Gefäße. „Wesentliche Vorteile des Hybrid-OPs sind die Diagnostik und Therapie an einem Ort, die geringere Strahlen- und Kontrastmittelbelastung, beste Bildqualität, höchste Hygiene-Standards und Patientensicherheit sowie ein insgesamt minimales Operationstrauma.“
Zwischen den Vorträgen nutzen zahlreiche Besucher die Möglichkeit, persönliche Fragen rund um die Gefäßmedizin an die Experten des Gefäßzentrums vom Krankenhaus Landshut-Achdorf zu stellen.
Im Bild oben von links: Chefarzt Dr. Johann Hatzl, Chefarzt PD Dr. Konstantin Holzapfel, Leitender Oberarzt MUDr. Maros Beno, Oberarzt PD Dr. Jürgen Martin und Oberarzt Gunthard Goresch informierten rund um das Thema Gefäße.
Bildquelle: LAKUMED Kliniken