Landkreis Landshut - pm (01.04.2020) Sie sind deutlich auf dem Vormasch: Mund- und Nasenschutzmasken. Nicht erst seit dem Vorstoß Österreichs, dass die Bürgerinnen und Bürger während ihres Einkaufs solche tragen müssen, stehen die Masken in der Diskussion. Denn wenn diese Masken nicht den Träger vor einer Infektion schützen, vermindern sie deutlich die Ansteckungsgefahr des Umfeldes. Experten meinen, dass es sich positiv auf die Gesamtlage auswirken könnte, sollten sich die Menschen weiter an die Ausgangsbeschränkungen halten und bei ihren nötigsten Erledigungen einen Mundschutz tragen. Deshalb begrüßt Landrat Peter Dreier die Initiativen und das Engagement vieler Bürger, sich selbst Mundschutzmasken zu nähen.
Dreier stellt aber klar, dass die selbstgenähten Masken ausschließlich für den persönlichen Hausgebrauch geeignet sind: „Das medizinische Personal benötigt für die Arbeit am Patienten unbedingt zertifizierte Materialien aus speziellem Vlies, das eine gewisse Filterfunktion hat.“ Diese Masken müssen unter hygienischen Standards produziert werden, damit sie auch in diesem besonders sensiblen Bereich ihren Zweck erfüllen. Die Materialien werden eigentlich vom Freistaat geliefert – wenn der Landkreis selbst noch Masken bezieht, um den lokalen Bedarf bedienen zu können, dann ausschließlich von Produzenten, die hierfür zertifiziert worden sind. Es werden aber derzeit keine weiteren Firmen mit der Entwicklung und Herstellung von Masken ohne entsprechende Standards beauftragt.
Die Stoffrollen mit zertifiziertem Material, die Wirtschaftsminister Aiwanger jeder Kreisverwaltungsbehörde in Aussicht gestellt hat, wird der Landkreis vorerst zentral an einen ebenfalls zertifizierten Produzenten weitergeben um eine Verwendung der Masken im medizinischen Bereich zu ermöglichen: „Wir müssen erst einmal eine Reserve schaffen, damit die Kliniken, Arztpraxen und Altenheime ausreichend mit geeignetem und hygienisch einwandfreien Material versorgt werden können. Erst wenn dies sichergestellt ist, werden wir versuchen, weitere Gruppen, beispielsweise die Kita-Notgruppen, damit auszustatten.“ Bis dahin kann jeder mit etwas Handarbeit selbst beitragen, andere zu schützen und durch das eigene Infektionspotenzial durch Tröpfcheninfektion deutlich zu reduzieren. Ein Schnittmuster (bereitgestellt von der Stadt Essen) ist auf www.landkreis-landshut.de verfügbar.
Darüber hinaus haben auch bereits viele lokale Schneidereien entsprechende Stoffmasken im Angebot. Wer handwerklich nicht so geschickt ist oder schlicht keine Zeit findet, aber trotzdem auf einen sinnvolle Hygieneartikel nicht verzichten möchte, macht sicherlich seiner Näherei um die Ecke mit einem kleinen Auftrag eine Freude.